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Vorschau: LL Westfalen
"Sieben auf einen Streich" und andere Märchen

Vorschau: Die westfälischen Landesligen
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Sieben auf einen Streich! So lautete das Motto des Sommers, denn nicht nur die fünf Meister, sondern auch zwei Tabellenzweite stiegen in die Westfalenliga auf.

„Leistung lohnt sich“, könnte man also auch als profanes Motto vor der neuen Runde ausgeben, weiß man doch vorher nie, wofür der Vize-Titel noch gut sein kann.

Landesliga 2 Süd Mit dem VfL Schwerte hat sich ein Traditionsklub aus dem Ruhrgebiet in der Süd-Staffel einreihen müssen. Schon bevor der Abstieg aus der Westfalenliga absehbar war, stellte der VfL die Weichen auf einen Neuanfang. Den hat Trainer Rüdiger Kürschners schon initiiert, der direkte Wiederaufsteig ist aber vorerst kein Thema am Schützenhof: „Ich möchte im vorderen Mittelfeld mitspielen und nicht unter Druck geraten“, erklärt Kürschners.

Am Schwerter Schützenhof geht man mit bescheidenen Zielen in die Saison (Foto: Heimann).

Da geht der SV Hohenlimburg schon mit ganz anderen Ambitionen in die neue Spielzeit. Die „Zehner“ gelten zusammen mit dem Vorjahres-Zweiten TSV Weißtal als heißester Titelkandidat. Nach dem doch etwas enttäuschenden achten Platz in der Saison 2009/10 will der SVH den zweiten Teil des Jubiläumsjahres feierlicher, sprich erfolgreicher gestalten. Der Hasper SV kommt am 26. September, um dem Geburtstagskind zu gratulieren – aus sportlicher Sicht hat man aber nichts zu verschenken, will man doch den sechsten Rang aus dem Vorjahr wiederholen.

Das „verflixte“ zweite Jahr steht der SpVg. Hagen ins Haus. Mit den zahlreichen Zugängen aus der Nachbarschaft und vor allem aus der eigenen Jugend wird der Appetit „auf der Emst“ auf Landesliga-Fußball aber sicher noch größer.

Landesliga 3 West Mal ganz ehrlich, wer hätte vor einem Jahr auf den Meister DJK TuS Hordel getippt? Nach dem Aufstiegsmärchen der Bochumer Rasselbande sucht nun der Westen einen würdigen Nachfolger.

Top-Favorit ist sicher – wie schon im letzten Jahr – SW Wattenscheid. Die 08er wollen die Schmach aus dem Frühsommer, als sie erst das Endspiel an der Hordeler Heide verpassten und sich dann in der Relegation blamierten, vergessen machen. Die Qualität haben die noch einmal mit Oberliga-Erfahrung verstärkten Südfeldmarker sicher auch damals schon besessen, Ausrutscher wie im Vorjahr müssen aber dieses Mal ausbleiben.

Top-Favorit in Staffel 3 - SW Wattenscheid (Foto: Fähnrich).

Denn das Verfolgerfeld ist nicht zu verachten. Teut. SuS Waltrop hatte nach dem Abgang aus der Westfalenliga keinen großen Umbruch zu verkraften und geht, trotz einer durchwachsenen Vorbereitung, schon wieder als Mitfavorit durch. Der FC Brünninghausen steht für eine andere Philosophie, möchte aber ebenfalls an die Tür zur Verbandsliga klopfen. Trainer Volker Rieske hat ein hochkarätiges Ensemble beisammen, beim FCB wird aber entscheidend sein, wie schnell aus vielen Einzelkönnern eine gute Mannschaft wird. Die hat auch Mengede 08/20, doch für das Team von Mario Plechaty wird es nicht einfach, das Ergebnis des kurzen „Ausflugs“ in Gruppe 5, wo man Dritter wurde, zu wiederholen.

Gleiches gilt für den WSV Bochum, die Überraschungsmannschaft der abgelaufenen Runde. Wernes Manager Willi Horbach will „in der Spitzengruppe mitreden“, was indes nicht ganz einfach werden dürfte. In die Rolle, die der WSV im Vorjahr inne hatte, könnte nun der SV Sodingen schlüpfen. SVS-„Boss“ Veselko Jovanovic und Trainer Rolf Lambertz haben eine „hungrige Truppe“ zusammengestellt, das obere Tabellendrittel ist das Ziel. Der Auftritt beim Cranger-Kirmes-Cup war jedoch eine einzige Enttäuschung. Der VfB Günnigfeld wird sich nach dem Abschied des Sportlichen Leiters Marco Ostermann am guten Vorjahresergebnis orientiert: Platz drei.

Einem Aufsteiger attestieren Eingeweihte ähnliche Qualität: Der TuS Heven könnte den Nachbarn aus Stockum den Rang ablaufen. Coach Hansi Bruch hofft auf „einen Platz im gesicherten Mittelfeld“. Auch Arminia Marten darf als Kandidat für die obere Tabellenhälfte gelten. Dritter Neuling ist Fortuna Herne, ein unbeschriebenes Blatt und deshalb sicher auch eine große Unbekannte in der kommenden Runde.

Der SC Weitmar hofft auf eine ruhige Saison (Foto: Fähnrich).

Mit Rückkehrer Marc Jansen (DSC Wanne-Eickel) sollte Weitmar 45 eine sorgenfrei Spielzeit bevorstehen und erneut ein einstelliger Platz drin sein. Gleiches gilt für die SSV Buer, die Hoffnungen der Gelsenkirchener ruhen jedoch auf dem Trainer, denn mit Tim Engler wurde ein neuer Mann an die Linie geholt.

Wenn das verbleibende Trio aus SG Langenbochum, SW Eppendorf und VfB Habinghorst schon in die Gefahrenzone eingeordnet werden muss, wird eines klar: Die Liga ist um einiges stärker als in der letzten Saison, als Gladbeck schon vor dem Anpfiff die Segel strich und sich auch Kornharpen und BG Schwerin nur selten konkurrenzfähig zeigten.

Landesliga 4 Nord Die größte Attraktion der Liga könnte mit Christoph Metzelder ein Mann im Hintergrund sein. Der Neu-Schalker unterstützt bekanntlich den TuS Haltern und der Aufsteiger kommt nicht nur mit immer professionelleren Strukturen, sondern natürlich auch mit gestiegenen Ansprüchen daher. Zur „Belohnung“ spendierte der Klub seinen Kickern Vorbereitungs-Gegner wie Schalke II, den KFC Uerdingen oder Preußen Münster. Das Saisonziel ist denn auch mehr als der Klassenerhalt: „Wir peilen einen Platz im gesicherten Mittelfeld an“, hält Trainer Daniel Haxter fest.

Oliver Bautz und der TuS Haltern wollen die Landesliga 4 aufmischen (Foto: Schinken).

Das wäre für den SV Zweckel sicher zu wenig. Nach einer – wieder einmal – unruhigen Saison sind die Gladbecker mit dem SV Hardt und Gievenbeck immerhin gleich zwei Konkurrenten um den ersehnten Einzug in die Westfalenliga los. Ob der neue Coach Günter Appelt ähnlich erfolgreich arbeiten kann wie Vorgänger Guido Naumann, wird auch davon abhängen, ob er es in Ruhe machen kann. Die Zeit der ganz großen „Stars“ ist an der Dorstener Straße jedenfalls vorbei, auf einen Kraftakt, um den Aufstieg zu packen, wollen die Offiziellen verzichten.

Landesliga 5 Mitte Nach dem Aufstieg bzw. der Umgruppierung der Dortmunder Klubs ist die Staffel 5 um drei Attraktionen ärmer – so ehrlich muss man sein. Aus dem Fahrstuhl von oben ist der SSV Mühlhausen mal wieder in der Landesliga ausgestiegen. Auch wenn Ex-VfL-Profi Dirk Eitzert selbst die Schuhe nicht mehr schnüren will, darf der Klub aus Unna als eine der spielstärksten Truppen der Liga gelten und auch direkt wieder nach oben schielen.

Will sich ganz auf den Trainerjob konzentrieren - Dirk Eitzert (Foto: Heimann).

Diesem Anspruch lief der VfK Weddinghofen im letzten Jahr meilenweit hinterher, der nicht ganz reibungslose Abschied von Trainer Volker Rieske mündete in dem Neubeginn unter dem jungen Björn Lerbs und der Hoffnung auf einen besseren Platz als zuletzt. Die „Körperpfleger“ zeigten im Saison-Endspurt arge Auflösungserscheinungen (0 Punkte bei 5:30 Toren aus den letzten sechs Partien) und wollen diese Scharte auswetzen und wieder nach oben blicken.

Dort hat sich der SVA Bockum-Hövel schon langsam häuslich eingerichtet. Ob das Team von Markus Matzelle aber zum ganz großen Sprung ansetzen kann, scheint fraglich. Die Platzierung steht bei der Zweitvertretung von Westfalia Rhynern nicht im Vordergrund, doch auch bei der Ausrichtung als Ausbildungs-Betrieb ist klar: Der Abstand zur NRW-Liga-Truppe der Hammer soll sich nicht vergrößern! Am anderen Ende der Stadt sind die Ansprüche nach einer ernüchternden Saison, die auf Platz 13 endete, kleiner geworden – angesichts von Aufsteigern wie Roland Beckum oder dem SV Herbern wäre der Klassenerhalt für die Eintracht wohl schon als Erfolg zu werten. Aber vielleicht gibt es ja 2010/11 auch am Marienstadion ein Märchen...

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