„Meine ersten Eindrücke von der Mannschaft sind durchweg gut. Die Jungs arbeiten im Training ordentlich mit, wobei man bei diesen Bedingungen ja nicht von einem normalen Trainingsbetrieb sprechen kann und wir vor allem Laufeinheiten absolvieren“, resümiert Kessen nach seinen ersten Einheiten als Verantwortlicher beim DSV. Der ehemalige Coach des vom Spielbetrieb zurückgezogenen Niederrheinligisten TuRa 88 Duisburg ist schon zum zweiten Mal beim DSV im Amt. Im Dezember 2007 hatte er seine Tätigkeit nach viereinhalb Jahren per Rücktritt beendet.
DSV-Coach Jörg Kessen
Auch auf der Vorstandsebene ist man froh, dass sich die Spieler wieder reinhängen und signalisieren, dass man den Landesliga-Verbleib schaffen möchte. „Jörg Kessen ist sehr gut angekommen. Wir hatten bei den Trainingseinheiten alle Mann an Bord“, freut sich Kurt Oellig, 1. Vorsitzender des Vereins, und fügt hinzu, dass dies vor dem Jahreswechsel keine Selbstverständlichkeit war. „Gegen Ende der Hinrunde hat sich eine schlechte Trainingsmoral eingeschlichen.“ Am Wochenende wird das Team dem schlechten Wetter entfliehen und in einer Turnhalle trainieren. „Wir werden Spinning machen, Fußballtennis spielen und schwimmen gehen“, verrät Kessen. „Wir müssen auch mal etwas anderes machen, damit der Spaß zurückkommt.“
In der vergangenen Woche hatte Kessen zum ersten Mal Gelegenheit, seine Schützlinge in einem Testspiel zu sehen. Gegen den NRW-Ligisten SSVg Velbert gab es zwar eine 0:4-Pleite, Kessen war vom Auftritt seines Teams aber dennoch angetan. „Wir haben uns vor allem in der ersten Halbzeit sehr gut präsentiert und nur mit 0:1 zurück gelegen. Nach den Wechseln im zweiten Durchgang haben wir etwas die Ordnung verloren.“
Ordnung und Disziplin – das sind laut Kessen auch die Komponenten, die seine Mannschaft für einen erfolgreichen Kampf um den Klassenerhalt benötigt. Kein Wunder, hatte sein Vorgänger Franz Passek doch sein Amt niedergelegt, weil einige Spieler immer wieder überhart agierten und der DSV insgesamt 13 Platzverweise in der ersten Saisonhälfte sammelte. „Sollte so etwas weiterhin vorkommen, werden wir mit harten Strafen reagieren“, kündigte Kessen an, obwohl er sich nicht vorstellen kann, dass das Disziplin-Problem Bestand haben wird. „Der Verein hat sich von vielen Spieler getrennt, die wiederholt auffällig geworden sind“, erklärt er.
Bis zum Rückrundenauftakt soll das Hauptaugenmerk nun auf taktischen und spielerischen Elementen liegen, damit die Flut der Gegentore eingedämmt wird und man endlich auf des Gegners Platz Erfolge feiern kann. Dort hat der DSV bisher nicht einen einzigen Punkt einfahren können. Viel Zeit sich auf die Rückrunde vorzubereiten bleibt allerdings nicht mehr. Schon am kommenden Samstag muss die Kessen-Elf beim Schlusslicht Straelen II antreten. Dass dort ein Sieg herausspringen muss, weiß Kessen: „Das wird ein richtungsweisendes Spiel.“