Dortmund: Kreisliga A: Eine Halbzeit-Bilanz

Keine Langeweile in Dortmund

Die Staffel 2 schreibt derzeit das spannendste Drama. Bis zu Platz acht reicht der Reigen der Aufstiegsanwärter, wenngleich sich in den letzten Wochen vor der Winterpause schon ein wenig die Spreu vom Weizen trennte. Es gab mit dem FC Brünninghausen, VfR Sölde, Hörder SC, TSV Eintracht, RW Barop und BSV Schüren satte sechs Tabellenführer in 18 Spielen.

Vorneweg marschiert Brünninghausen, wo Trainer Markus Laußmann die ersten kritischen Stimmen nach dem mittelmäßigen Start mit dem Satz parierte: „Wir werden uns im Saisonverlauf noch finden.“ Er behielt recht – rechtzeitig zur Winterpause hievte sich der FCB wieder ganz nach oben.

Direkt zurück in die Bezirksliga: Diesem Ziel ist der VfL Hörde recht nahe. Ein Punkt Rückstand nur auf Brünninghausen, dazu das torhungrigste Team der Liga (52 Treffer). Im Vereinsumfeld geht man eher zurückhaltend mit dem Thema Aufstieg um, doch die Mannschaft des Ex-Profis bewies ihre Stärken bereits.

Mit jugendlichem Elan frischte der Hörder SC seine Perspektiven auf. Gleich fünf ehemalige Nachwuchsspieler baute Trainer Friedhelm Stausberg zu Saisonbeginn in sein Team ein. Der aufgepeppte HSC-Motor brauchte eine Weile, um auf Touren zu kommen, dies dann aber um so gewaltiger. Die letzten neun Spiele gewann Hörde und darf bei nur drei Punkten weniger als Brünninghausen von einer Rückkehr in die Bezirksliga träumen.

Der BSV Schüren lebt ein wenig von seiner Außenseiterrolle, zeigte aber vor allem in den direkten Duelle mit der Konkurrenz schon seine Stärken. Die drei Überraschungsteams der ersten Saisonwochen – RW Barop, VfR Sölde und TSC Eintracht – wurden hingegen wieder auf Normalgröße gestutzt, bleiben aber weiter im Rennen.

In der Staffel 3 schließlich ist der Titelkampf wohl bereits gelaufen. Der SV Preußen 07 Lünen (17 Siege, ein Remis) liegt bereits satte 17 Punkte vor dem SC Husen-Kurl. Natürlich sehr zum Ärger der Dortmunder Vorstädter, die sich mit einstigen Bezirksliga-Akteuren wie Michael Grünberg, Sebastian Piosek oder Odair Dos Santos eigentlich stärker wähnten. Doch der Truppe um das Dortmunder Trainer-Original „Schorsch“ Olten bleibt wohl in diesem Jahr nur die Rolle des Begleiters – zu oft leistete sich die zum großen Teil recht junge Mannschaft Unkonzentriertheiten.

Ebenfalls schon weit zurück, aber dennoch zufrieden ist man bei der SG Alemania Scharnhorst. Dort kickt eine junge Truppe mit viel Spielwitz, aus der nicht nur Marcel Waschwill (16 Treffer) als echter Kreisliga-Ausnahmestürmer herausragte. Spannung birgt in der Rückrunde eigentlich nur noch der Abstiegskampf: Bis zum Tabellenneunten ATC Brambauer müssen alle Klubs noch zittern.

Und dann waren da noch... die Schlusslichter der ersten Halbserie. Die waren für die ein oder andere Kuriosität zu haben. Beispiele? Der Wambeler SV, Letzter der Staffel 1, wechselte noch vor dem ersten Spieltag den Trainer, gewann aber trotzdem noch keine einzige Partie. Der SC Fatihspor, Wambels Leidensgenosse in der Staffel 3: Mit zehn Spielern aufgelaufen, 14-Tore-Packungen kassiert und doch nicht aufgegeben. Immerhin: Gerade diesen Teams gebührt Respekt, dass sie trotz ihrer offensichtlichen sportlichen Unterlegenheit stets die Fairness behalten. Und wer weiß: Vielleicht schreibt ja eine Mannschaft 2007 ihre ganz spezielle Wundergeschichte.