Phönix Bochum

Mit Herzblut zum Erfolg

"Im Derby wollen wir natürlich gewinnen, das ist ganz klar", bekennt Norbel Werdelmann, 1. Vorsitzender des Kreisligisten, vor dem Spitzenspiel gegen Westfalia Bochum. Seit der unfassbaren und bisher einzigen Niederlage des Klubs am ersten Spieltag - Phönix unterlag dem aktuellen Spitzenreiter Arminia Bochum nach 3:0-Führung noch mit 4:3 - konnten die Bochumer alle zehn Spiele gewinnen und stehen damit auf dem zweiten Platz. "Man kann eigentlich nur zufrieden sein", meint Werdelmann, besonders mit Blick auf das Durchschnittsalter des Tabellenzweiten. Mit im Schnitt 21 Jahren hat Phönix den wohl jüngsten Kader der Bochumer Kreisligisten, der Startpunkt für die gute Jugendarbeit wurde jedoch schon vor gut zehn Jahren gesetzt.

"Die Jungs müssen vor allem ins Umfeld passen."

"Damals wurden wir noch belächelt, aber wir haben es durchgezogen", blickt der Vorsitzende zurück, der mit Phönix auf lange Sicht den Aufstieg sowohl mit der ersten als auch mit der zweiten Mannschaft plant. "Die Jungs wollen Meister werden", weiß er, verweist aber auch darauf, dass viel Arbeit hinter der Entwicklung steckt. "90 Prozent der Mannschaft kommen aus der eigenen Jugend und mit Norbert Sikora haben wir auch den richtigen Mann an der Seitenlinie." Trotz der aktuell sehr gesunden sportlichen Lage sieht er aber auch noch Luft nach oben. Fürs nächste Jahr stehen deshalb schon fünf Neuzugänge fest, "damit die anderen auch mal einen Konkurrenten im Nacken haben." Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, im Winter wird dann das erste Fazit gezogen. Denn wer zum Jahresende auf Platz eins steht, hat in der Vorbereitung und der Rückserie einen Vorteil, meint Werdelmann: "Dann ist die Motivation höher."

"Wenn wir weiter so viel gewinnen, wird's teuer."

Nach zehn Siegen in Folge kommt am Wochenende mal wieder ein richtig harter Brocken für die Bochumer, dann kommt es zum Derby gegen Westfalia Bochum, seines Zeichens Tabellendritter hinter Phönix. "Die wollen natürlich auch gewinnen, was sollen die anderes sagen", weiß Werdelmann, der aber darauf hofft, den Abstand zum Rivalen mit einem Dreier zu vergrößern und so den nächsten Schritt nach vorne zu machen. "Unser Vorteil ist unser junges Team und die Tatsache, dass jedes Spiel für die Jungs eine Herzensangelegenheit ist", sagt der Vorsitzende, sieht aber auch schon potenzielle Finanzprobleme: "Wenn wir weiter so viel gewinnen, wird's echt teuer", lächelt er, gibt es doch für die Spieler von Phönix Bochum bei jedem Sieg eine Prämie.

Wenn es so weiter geht, muss sich der Klub also schon einmal etwas ausdenken, zuletzt sah es nämlich nicht gerade nach einem Ende der Serie aus. Doch trotz des Erfolges, behalten die Spieler immer im Hinterkopf, was sie bei Phönix haben. "Das Vereinsleben ist einfach immens wichtig. Auch die älteren Fans freuen sich immer wieder einen Ast ab, wenn die Jungs nach dem Spiel zum Abklatschen kommen." Alles im Lot also beim Bochumer Kreisligisten, einem Derbysieg steht nichts im Weg. "Danach freuen wir uns natürlich alle auf den Showdown gegen Arminia im Winter." Doch bis dahin kann noch einiges passieren.