Essen: Kreisliga kompakt

Klatschen, Krisen, Katastrophen

Kreisliga A Essen Nord-West:

Die Chance, sich frühzeitig abzusetzen gab es in diesem Aufstiegsrennen beinahe im Überfluss. Allein, was bringt das, wenn sie keiner nutzt. Am Sonntag patzten die Spitzenteams mal wieder im Kollektiv, einzig der SC Frintrop konnte seine Aufgabe souverän gestalten und die Tgd. Essen-West II mit 6:0 nach Hause schicken. Die SG Altenessen (1:1 bei TuRa 86) und der FC Karnap (3:3 bei TuS Essen-West 81) begnügten sich mit einem Punkt. Den dicksten Patzer leisteten sich aber die Sportfreunde Altenessen 18. Bei Adler Frintrop II (abgeschlagenes Schlusslicht, bis dato vier Punkte) erlaubten sich die Kicker vom Nordfriedhof eine 0:1-Niederlage. "Eine absolute Katastrophe", befand Sportfreunde-Coach Dietmar Krause. Vor allem die Einstellung seiner Mannschaft missfiel dem Trainer: "Wir haben gedacht, dass wir das mit ein bisschen Schönspielerei schon hinbekommen und das vergessen, was man in dieser Liga zeigen muss: Leidenschaft und Kampf." Obwohl auch die Konkurrenz in schöner Regelmäßigkeit Federn lässt, bemängelt Krause die mangelnde Konstanz seiner Truppe: "Uns fehlen einfach mal zwei, drei Siege in Folge. Denn nachdem wir eine gute Hinrunde gespielt haben, wollen wir jetzt natürlich auch um den Aufstieg mitspielen."

Für die Reserve vom Wasserturm ist die Saison indes zwar wohl bereits gelaufen, Wettbewerbsverzerrung muss man deshalb jedoch keineswegs befürchten. Die "Großen" zu ärgern, bereitet es den Frintropern offenbar besonders viel Vergnügen. Schon den ersten Saisonsieg feierte die Adler-Zweitvertretung gegen ein Spitzenteam, damals musste der SC Frintrop dran glauben (0:1).

Kreisliga A Essen Süd-Ost:

Platz da, die ESG ist im Anmarsch! Die Formkurve der Kicker von der Hubertusburg geht förmlich durch die Decke. Mit 10:0(!) schickte der Spitzenreiter die chancenlosen Sportfreunde Steele 09 nach Hause. "Dabei hat unser Torwart ja noch überragend gehalten. Wenn der nicht so gut drauf gewesen wäre, hätten wir 15 oder 18 Stück bekommen", schimpft Sportfreunde-Trainer Carlo Allievi. "Das war eine einzige Katastrophe. Bei uns hat alles gefehlt, was man als Fußballer braucht. Deshalb haben wir auch mit Recht zehn Stück bekommen. Jetzt müssen wir wieder nach unten gucken, aber das waren immer meine Worte."

Wie man im großen Stil abstürzt, macht Wacker Steele bereits eindrucksvoll vor. Der einstige Aufstiegsaspirant muss längst zweigleisig planen. Gegen den 1. FC Kray II blieb die ersehnte Überraschung aus. Der Favorit setzte sich mit 4:2 durch. Für Wackers 1. Vorsitzenden Frank Tkotz ist die Situation aber noch nicht hoffnungslos: "Ich glaube immer noch daran, dass wir uns befreien können, wenn sich die Mannschaft am Riemen reißt. Noch ist ja noch nichts verloren." Zumindest rechnerisch nicht. Nach dem kräfteraubenden personellen Aderlass scheinen jedoch selbst die wenigen verbliebene Akteure nicht an einem Strang zu ziehen. Tkotz stellt fest: "Der Zusammenhalt in der Truppe ist auf dem Nullpunkt, die Moral ist am Boden, es ist eine ganz, ganz schwere Situation."

Wesentlich erfreulicher verlief der Sonntag für die "Verfolger" der ESG. Eigentlich hat der SV Kupferdreh dabei ja noch alle Trümpfe, respektive zwei Nachholspiele bei vier Punkten Rückstand, in der Hand. Um die gute Ausgangsposition nicht zu gefährden, lieferte das Team von Rolf Hahner gegen die Sportfreunde 07 ein pflichtbewusstes 2:0 ab. Auch BG Überruhr würde gerne im Konzert der Großen mitspielen und fiedelte die "Zweite" vom SV Burgaltendorf auswärts mit 4:0 ab. Etwas verstimmt präsentierte sich indes BW Mintard (1:1 beim SC Steele 03/20 II). So wird es jedenfalls nichts mit dem Aufstiegsrennen.

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