Als Organisator der BVB-Bubis zieht der Routinier auch bei dem kommenden Großereignis für die A-Junioren die Fäden. Und tatsächlich ist es gelungen, klanghafte Namen ins Ruhrgebiet zu locken. Über Pfingsten geben sich neben den Lokalgrößen Dortmund und Schalke der FC Bayern München, Werder Bremen, Fenerbahce Istanbul, der AC Mailand und der FC Liverpool die Klinke in die Hand.
Komplettiert wird das Teilnehmerfeld von einem echten Exoten: den Kaizer Chiefs aus Südafrika. Ein Coup, auf den die „Macher“ besonders stolz sind. Denn damit wird auch eine Brücke zur Weltmeisterschaft 2010 geschlagen. Das Heimatstadion des Kultvereins aus dem Johannesburger Stadtteil Soweto dient sogar als Austragungsort des WM-Eröffnungsspiels und –Finales, zudem bestreitet die deutsche Nationalmannschaft dort ihre Vorrundenpartie gegen Ghana.
„Es war ein hartes Stück Arbeit, die Südafrikaner so kurz vor der WM im eigenen Land zu verpflichten“, bemerkt Keppmann, der ursprünglich Belo Horizonte aus Brasilien eingeplant hatte. Nun legt er sich fest: „Das ist so etwas wie der Adelskalender des Weltfußballs.“ Dementsprechend groß ist die Resonanz. Das DSF wird das Eröffnungsspiel zwischen Borussia Dortmund und Fenerbahce Istanbul sowie die Partie zwischen Bayern München und dem FC Liverpool live übertragen, zudem wird das Finale zeitversetzt am Pfingstmontag ausgestrahlt. „Das sollte eine bessere Einschaltquote als eine Live-Übertragung am Vormittag garantieren“, glaubt Keppmann.
Neben den Fans am Fernsehsessel hofft er insgesamt auf 20.000 Zuschauer, die den Weg in die Arenen finden. Ein Ziel, das nicht nur mit den Partien im Stadion Rote Erde erreicht werden soll, sondern auch durch die Vorrundenpartien in Wanne-Eickel, Wiedenbrück, Holzwickede, Lünen und Hagen. „In Hagen rechnen sie schon mit mindestens 10.000 Leuten. Mal sehen, ob sie das schaffen“, bemerkt Keppmann.
Er hat es geschafft, so dass vom 20. bis 24. Mai namhafte Talente wie Mario Götze, Marco Stiepermann oder der Ex-Dortmunder und Neu-Liverpooler Christopher Buchtmann zu sehen sein werden. Dass man zeitlich ausgerechnet mit dem traditionsreichen Spax-Cup in Ennepetal kollidiert, ist durchaus bedauerlich. Doch auch dort wird Spitzenfußball geboten werden – obwohl die Ennepetaler Organisatoren bereits verlauten ließen: „Die Dortmunder haben ganz andere finanzielle Möglichkeiten.“
Tatsächlich verfügen Keppmann und seine Mitstreiter über einen Etat von knapp 400.000 Euro. Möglich macht es der Verein zur Förderung Europäischer Jugendbegegnungen in Kultur und Sport als Träger des Turniers, vor allem aber die Ruhr.2010. So betont Dr. h.c. Fritz Pleitgen, Chef der Kulturhauptstadt und Schirmherr des Turniers: „Kultur ohne Sport, das wäre wie Torte ohne Sahne! Und mit den Kaizer Chiefs haben die Organisatoren noch das Sahnehäubchen obendrauf gesetzt.“
Doch der Cup soll keine einmalige Angelegenheit bleiben. „Wir wollen die Veranstaltung auf jeden Fall weiterlaufen lassen, eventuell sogar jährlich – dann allerdings in einem kleineren Rahmen als diesmal“, berichtet Keppmann. Der genaue Termin soll allerdings geändert werden, um den Ennepetalern nicht dauerhaft Konkurrenz zu machen. Keppmann: „Denkbar wäre es, das Turnier regelmäßig zum Saison-Auftakt zu veranstalten.“
Und dann vermutlich in einem Rahmen, der dem rührigen Funktionär ein paar Verschnaufpausen mehr gönnt. „Momentan ist es mit einem Fulltime-Job nicht abgegolten“, erklärt der 72-Jährige. Immerhin werden bald die Kartennachfragen in seinem Büro beendet sein. Denn am Montag, 19. April, startet der Vorverkauf in den Austragungsorten.