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Polen: Fan-Boykott
110.000 gegen den Verband

Polen: Fan-Boykott
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Alle Zeichen deuten daraufhin, dass am Mittwochabend nur 5.000 Fans das polnische Nationalteam beim WM-Quali-Spiel gegen die Slowakei sehen wollen.

"Die Protest-Lawine kann man nicht mehr aufhalten." "Wir gehen weiter nach vorne." "Wir sind über 100.000 Verbands-Gegner, die Herren Lato und Co. (Grzegorz Lato ist polnsicher Verbandpräsident, Anm. d. Red.) müssen mit unserer Stärke rechnen."

Diese und andere Kommentare sind auf der "Boykott-Seite" der polnischen Fans, www.koniecpzpn.pl, zu lesen.

Die polnischen Fußballfans haben es satt, den Verbandsbossen den Geldbeutel weiter zu füllen. Sie schämen sich für die skandalösen Auftritte der Verbandsspitze. Das Spiel gegen die Slowakei soll deshalb boykottiert werden. Dadurch will man die Leute des PZPN (polnischer Fußballverband, Anm. d. Red.) zum Grübeln bringen oder gar zur Resignation zwingen. Die Anhänger sind der Meinung, dass nur eine Rundumerneuerung im Verband den polnischen Fußball wieder auf die Beine bringen kann.

Aus der Slowakei werden in etwa 5.000 Schlachtenbummler erwartet. Ins weite Rund des Slaski-Stadion in Chorzow passen 47.000 Zuschauer hinein. Die Arena in Schlesien gilt als das Nationalstadion der "Kadra" (so wird die polnische Nationalmannschaft in ihrer Heimat genannt, Anm. d. Red.). Zum ersten Mal in der Historie des Chorzower-Stadions könnte es dazu kommen, dass die gegnerischen Fans ein Heimspiel in Polen haben.

Doch das stört die PZPN-Gegner keineswegs. Sie wollen vor dem Stadion weitere Aktionen starten. So sollen beispielweise laut der Internetpräsenz von www.interia.pl die Fans, die das Spiel sehen wollen, durch Argumente der Verbands-Gegner davon abgehalten werden. Dadurch könnte es dazu kommen, dass noch weniger als die erwarteten 5.000 weiß-roten Fans das Spiel besuchen werden.

Mittlerweile haben sich 110.000 Anhänger auf eine Liste unterschrieben, die den Verband stürzen wollen.

Und die Gegner des Verbandes sind von ihrer Aktion felsenfest überzeugt. "Die Unterschriften dieser 110.000 Fans sind nur eine kleine Zahl. Denn eigentlich denken und fühlen Millionen von Leuten in diesem Land genauso wie die 110.000 PZPN-Gegner. Alle Leute sind gegen den Verband. Gemeinsam können wir ihre Arroganz besiegen. Sie denken, dass sie alles mit uns machen können. Doch eigentlich sind sie von uns abhängig. Denn durch unsere Eintrittsgelder füllen wir ihre Geldbeutel. Jetzt können sie Pommes und Burger essen, denn soviel werden sie am Mittowch verdienen. Die Zeit, in der wir in Scharen zu den Spielen gepilgert sind und ihre Taschen mit Millionen gestopft haben, müssen ein Ende haben. Denn unser Fußballverband ist ein Skandal," sagt ein User im interia.pl Forum.

Grzegorz Lato und Co. müssen sich auf harte Zeiten einstellen...

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