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Kuranyis Abgang keine Kurzschlussreaktion
"Einfach abhauen, das geht nicht"

Nationalmmanschaft: Kuranyis Abgang keine Kurzschlussreaktion
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Das Abtauchen von Kevin Kuranyi während des WM-Qualifikationsspiels der deutschen Nationalmannschaft gegen Russland (2:1) am Samstag in Dortmund war offenbar keine Kurzschlussreaktion. Der Stürmer von Schalke 04 hatte bereits am Samstagmittag Bundestrainer Joachim Löw darum gebeten, dass Spiel zu Hause gucken zu dürfen und nicht mit nach Dortmund fahren zu müssen.

Kurz zuvor hatte der 26-Jährige erfahren, dass er nicht zu dem 18er-Kader gehört, der auf dem Spielberichtsbogen steht, und er deshalb das Match auf der Tribüne verfolgen muss. Löw hatte dieser Bitte aber nicht entsprochen und Kuranyi gebeten, noch mal in Ruhe seine Situation zu überdenken und nach dem Spiel gegen die Russen im Training wieder um seinen Platz zu kämpfen. Nach Informationen des Bild-Zeitung habe Kuranyi stattdessen aber bereits Freunde darüber informiert, dass er aus der Nationalelf zurücktreten wolle.

Zudem soll er Schalke-Manager Andreas Müller telefonisch mitgeteilt haben, dass er nach dem Spiel nicht mehr mit der Mannschaft ins DFB-Quartier nach Düsseldorf zurückfahre. Müller habe diese Entscheidung akzeptiert.

In der Halbzeit hatte Kuranyi dann einem DFB-Verantwortlichen mitgeteilt, dass er auf die Ehrentribüne wolle, um das Spiel mit Freunden weiter zu verfolgen. Allerdings soll er bereits in der Pause mit seinem Bruder Kenny die Arena verlassen und nach Hause gefahren sein. Am Sonntagmorgen äußerte er sich gegenüber Bild: "Ich kann noch nichts sagen, ich muss mich erst mal sammeln. Es ist sehr viel passiert in den letzten Stunden." Der 52-malige Nationalspieler hatte sich am Sonntagabend telefonisch bei Joachim Löw für sein Verhalten entschuldigt. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) teilte mit, dass der Bundestrainer die Entschuldigung angenommen hätte, dies aber an seiner Entscheidung nichts ändere, Kuranyi nicht mehr für die Nationalmannschaft zu nominieren. Der Bild-Zeitung sagte Löw: "Wer mich kennt, weiß, dass meine Entscheidungen endgültig sind. Es gibt für Kevin kein Zurück mehr, das ist definitiv."

Der Bundestrainer fügte hinzu: "Wenn Kevin mich am Sonntag um ein Gespräch gebeten hätte und dann zurückgetreten wäre, dann hätte ich das verstanden. Ich wusste, dass meine Entscheidung für ihn schwer zu verarbeiten ist. Aber einfach abhauen, das geht nicht. Als Trainer verletzt man auch mal einen Spieler mit einer Entscheidung. Das muss man aushalten."

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