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DFB-Direktor: Deutscher Fußball in „einer der größten Krisen“

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DFB-Direktor: Deutscher Fußball in „einer der größten Krisen“
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Tobias Haupt leitet die Akademie des Deutschen Fußball-Bundes. Seit gut fünf Jahren. In dieser Zeit ging nichts nach vorne. Nun findet er eindringliche Worte.

Tobias Haupt, Leiter der Akademie des Deutschen Fußball-Bundes, hat ein deutliches Urteil über den Zustand des Fußballs in Deutschland gefällt.

„Wir befinden uns in einer der größten Krisen in der Geschichte des deutschen Fußballs. Uns muss klar sein: Wir haben international komplett den Anschluss verloren! Unsere Nationalmannschaften sind schon lange nicht mehr Weltspitze“, sagte der 39-Jährige der „Bild“ (Samstag).

Nach Ansicht des DFB-Direktors, seit 1. Oktober 2018 im Amt, sei die Krisensituation „zum Teil“ erkannt worden. „Aber: Zentrale Maßnahmen, die bei uns seit Jahren auf dem Tisch liegen, werden nicht umgesetzt. Und vor allem: Essenzielle Entscheidungen, die für die Zukunft des deutschen Fußballs notwendig sind, werden seit Jahren auf die lange Bank geschoben. So kann der deutsche Fußball künftig nicht erfolgreich sein“, mahnte Haupt.

Die letzte große Reform im deutschen Fußball sei bereits 23 Jahre her, seit dem WM-Titel 2014 ruhe man sich auf den Erfolgen der Vergangenheit aus. „Die aktuelle Umsetzungsgeschwindigkeit ist viel zu langsam, um den Rückstand im internationalen Wettbewerb aufholen zu können“, sagte Haupt.

Spanien bringt beispielsweise seit 2009 45 Prozent mehr Topspieler hervor als Deutschland. Wir haben in der Spitze zu wenig Breite.

Tobias Haupt

Ein Grund dafür sei, dass die Kluft zwischen DFB, Deutscher Fußball Liga und den Proficlubs „aktuell so groß wie nie zuvor“ sei: „So wird die Zukunft des deutschen Profifußballs im Exzellenzbereich weiter zurückgefahren. Der Anschluss an Frankreich, England und auch weitere Nationen geht dadurch völlig verloren.“

Nach Meinung von Haupt schöpft Deutschland den Talent-Pool – gemessen an der Zahl der aktiven Spieler – im Vergleich mit den Top-5-Nationen „am schlechtesten aus. Spanien bringt beispielsweise seit 2009 45 Prozent mehr Topspieler hervor als Deutschland. Wir haben in der Spitze zu wenig Breite“, sagte Haupt. Der Trend der A-Nationalmannschaft bei großen Turnieren ist seit 2014 „eindeutig negativ. Die Einsatzzeiten unserer U21-Nationalspieler sind viel zu gering. Die Marktwerte unserer U-Nationalspieler sind weit hinter dem internationalen Durchschnitt“, erläuterte er.

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