Ein kurzes Video genügt, um sich ein Bild vom katastrophalen Zustand der deutschen Fußball-Nationalmannschaft zu machen. Nach dem 1:4-Debakel des DFB-Teams in Wolfsburg gegen Japan machte ein Video im Internet die Runde, das viele deutsche Fußballfans zur Weißglut treibt.
Es zeigt die Entstehung des dritten Treffers der Japaner in der 90. Minute, der die peinliche deutsche Niederlage besiegelte. Nach dem schlimmen Ballverlust von Robin Gosens bleibt Deutschlands Innenverteidiger Antonio Rüdiger als letzter DFB-Spieler einfach im Mittelkreis stehen und verweigert die Rückwärtsbewegung.
Erst als Takuma Asano an Rüdiger vorbeizog, setzte sich dieser in Bewegung. Deutlich zu spät und selbst dann nicht in höchstem Tempo. Von seinem Teamkollegen Joshua Kimmich, der weit hinter ihm startete, wird Rüdiger noch überholt. Der Bochumer Asano trifft anschließend unbedrängt nach nach Querpass von Takefusa Kubo zum 3:1.
Das unterirdische Abwehrverhalten Rüdigers sorgte für große Verwunderung im Netz. Bei Twitter wurde die Szene häufig verbreitet. Das Video löste bei Fans und Nutzern Fassungslosigkeit und vor allem Wut aus. "Antonio Rüdiger scheint die Hoffnung aufgegeben zu haben. Er läuft nicht einmal mehr mit", schreibt User "Fußballfc". Andere warfen dem Verteidiger des spanischen Topklubs Real Madrid Arbeitsverweigerung vor.
Auch zuvor machte der 30-Jährige keinen guten Eindruck. Rüdiger strahlte keine Sicherheit aus. In unserer DFB-Einzelkritik kassierte er die Note 5. Von einem Mann seiner Klasse ist deutlich mehr zu erwarten.
Neue DFB-Abwehr eine einzige Katastrophe
Neben Rüdiger enttäuschte vor allem auch BVB-Verteidiger Nico Schlotterbeck (Note 6) in der neuen Defensivformation des schwer angeschlagenen Bundestrainers Hansi Flick, der Schlotterbeck als Linksverteidiger und Joshua Kimmich auf der rechten Abwehrseite aufbot. Den Gegentoren durch Junya Ito (11. Minute) und Ayase Ueda (22.) in der ersten Halbzeit gingen klare Fehler der neu formierten Abwehr vor 24 980 Zuschauern voraus, ebenso beim dritten Japan-Treffer durch WM-Torschütze Takuma Asano (90.) und dem Schlusspunkt durch Ao Tanaka (90.+2).