Vorstoß in den Strafraum, den Gegenspieler mit einer gefühlvollen Ballrolle mit der Sohle aussteigen lassen und dann mit der Pike ins flache Eck. Zugegeben, das klingt nicht nach einer typischen Szene des kampfstarken Sead Kolasinac. Genau so aber erzielte der Ex-Schalke-Profi am Donnerstagabend das zwischenzeitliche 3:0 für Olympique Marseille gegen den FC Toulouse (6:1).
„Er dribbelt sich da durch, entdeckt den Messi in sich“, schwärmte DAZN-Kommentator Matthias Naebers. "Master Sead", hieß es auf dem Twitter-Account der Franzosen. Auch Kolasinacs Trainer schloss sich nach dem Sieg, durch den OM auf den dritten Platz der französischen Ligue 1 kletterte, den Lobeshymnen an.
„Nach diesem Tor muss er immer spielen“, sagte Igor Tudor zu L’Équipe mit einem Augenzwinkern. Denn Kolasinac war nicht mal für die Startelf vorgesehen. „Nuno Tavares sollte spielen, aber er musste sich übergeben und hatte Magenschmerzen“, erklärte der 44-Jährige. So kam Kolasinac in der Liga zu seinem siebten Einsatz von Anfang an. „Sead ist ein toller Kerl. Er strengt sich immer bis zum Maximum an und verdient seinen Erfolg für seine Arbeit und sein Verhalten.
Kolasinac bringt es in der laufenden Saison für Olympique Marseille auf zwölf Einsätze in der Ligue 1 und vier in der Champions League - sowohl als Innen- als auch Außenverteidiger. Seine Bilanz: eine Vorlage, zwei Treffer und ein Vergleich mit Lionel Messi.