"Wir müssen anfangen, uns auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Was in der letzten Saison war, ist egal", sagte Vizepräsident Rainer Bonhof vor der richtungweisenden Europa-League-Begegnung gegen Fenerbahce Istanbul am Donnerstag (21.05 Uhr/Kabel1 und Sky): "Wir haben jetzt eine neue Saison, eine neue Herausforderung für jeden. Jeder im Verein hat die Pflicht, diese Herausforderung anzunehmen."
Die Vergleiche mit der Vorsaison sind sie in Gladbach ohnehin mittlerweile leid. Zu groß waren die Veränderungen in der Mannschaft von Lucien Favre - genauso groß wie die Unterschiede in den Ergebnissen.
"Am Donnerstag muss nach den drei schlechten Spielen endlich ein positiver Schritt folgen. Ein Sieg wäre für alle im Verein gut", sagte Neuzugang Granit Xhaka: "Es ist wichtig, dass wir jetzt aufstehen und ein gutes Spiel machen. Dann können wir Sonntag auch in der Meisterschaft eine Reaktion zeigen." Dann geht es gegen Eintracht Frankfurt.
Sechs Pflichtspiele sind die Gladbacher ohne Sieg, die bittere 0:5-Pleite bei Borussia Dortmund war die höchste Niederlage in Favres Amtszeit. Sowohl in der Liga als auch auf europäischen Parkett müssen die Gladbacher den Schalter möglichst schnell umlegen. Denn durch das schlappe 0:0 im ersten Gruppenspiel bei Zyperns Meister AEL Limassol hat sich das Favre-Team selbst einer besseren Ausgangsposition beraubt.
Bei allen Problemen könnte Gladbach möglicherweise zugute kommen, dass beim türkischen Rekordmeister momentan noch mehr schiefläuft. Am Montag löste "Fener" den Vertrag mit Spielmacher und Publikumsliebling Alex nach wochenlangem Streit mit Trainer Aykut Kocaman auf. Der brasilianische Mittelfeldspieler, der mit Fenerbahce seit 2004 dreimal die Meisterschaft gewann und in 244 Spielen 136 Tore schoss, hatte im Internet seinen Trainer beleidigt.