Dank eines Tores von Neuzugang Mame Diouf (21.) setzte sich der Tabellensiebte der Fußball-Bundesliga im Zwischenrunden-Rückspiel der Europa League beim Daum-Team FC Brügge mit 1:0 (1:0) durch und steht damit im Achtelfinale. Bereits das Hinspiel hatten die Niedersachsen gegen die Belgier 2:1 gewonnen.
Auf holprigem Rasen, den Daum vor der Begegnung mit markigen Worten gescholten hatte, brauchte Hannover wenige Minuten, um sich an die Platzverhältnisse und die hitzige Atmosphäre im mit 22.000 Zuschauern ausverkauften Jan-Breydel-Stadion zu gewöhnen. Daum hatte gewettert: "Unser Platz ist so schlecht, dass ein Bauer seine Kühe nicht darauf lassen würde, aus Angst, dass sie sich die Beine brechen."
Zuerst schien das löchrige Geläuf jedoch ein Vorteil für die Gastgeber zu sein. Nationaltorwart Ron-Robert Zieler musste nach neun Minuten gegen Victor Vázquez retten.
Hannover besann sich nach knapp einer Viertelstunde seiner Qualität - die in weiß angetretenen "Roten" sind in diesem Jahr noch ohne Pflichtspielniederlage. Toptorjäger Mohammed Abdellaoue, der nach seiner Fußverletzung wieder in der Startelf stand und mit Diouf ein kongeniales Sturmduo bildete, verpasste nur knapp (14.). Der senegalesische Winterzugang von Manchester United, der nahezu an allen Offensivaktionen der Gäste beteiligt war, sorgte wenig später für die Führung. Die Vorarbeit hatte Lars Stindl geleistet. Nach überstandener Grippe war der Leistungsträger auf der rechten Außenbahn gewohnt aktiv.
Das Publikum in Brügge verstummte zunehmend, doch die Daum-Elf gab sich nicht auf. Lior Rafaelov (27.) verzog aus elf Metern knapp, ehe Abdellaoue die Vorentscheidung auf dem Fuß hatte. Der Norweger, der in dieser Bundesligasaison bereits elf Tore erzielt hat, scheiterte jedoch freistehend an Keeper Vladan Kujovic (35.).
Bereits auf seinen Bundesligastationen war Daum für seine Halbzeitansprachen bekannt, und auch Brügge kam nach der Pause mit neuem Elan aus der Kabine. Zieler hielt erneut die Führung gegen Rafaelov fest (50.). Hannover blieb allerdings das spielerisch bessere Team und kam vor allem über Diouf und Abdellaoue vermehrt zu Konterchancen.
Beide suchten und fanden sich trotz der Platzverhältnisse immer wieder. Einmal bediente Diouf Abdellaoue (59.), zweimal legte Abdellaoue für Diouf ab (64./72.). Das entscheidende 2:0 wollte jedoch vorerst nicht fallen, auch als Christian Pander aus 28 Metern zu einem seiner gefürchteten Freistöße anlief. Brügge warf mit vier Stürmern noch einmal alles nach vorne, Slomka reagierte und brachte den defensiveren Konstatin Rausch für Spielmacher Jan Schlaudraff.