Ein Vorabdruck erschien im Daily Mirror. Nach seinem Wechsel vom FC Liverpool zu Manchester City im WM-Jahr 2006 und der Trennung von seiner Ehefrau Tina verfiel Hamann eigenen Angaben zufolge der Wett- und Alkoholsucht.
"Ich habe mich in dieser Zeit sehr für Cricket interessiert. Wenn irgendwo auf der Welt ein Spiel war, habe ich es mir auch nachts angeschaut. Schlafen konnte ich ja sowieso nicht", schreibt Hamann in seinem Buch und berichtet auch von seinem größten finanziellen Verlust. Eines Nachts spielte Australien gegen Südafrika in einem Freundschaftsspiel. Australien verlor. Das hat mich 345.662 Euro gekostet."
In dieser Zeit wurde Hamann auch von Ehefrau Tina verlassen, die mit den beiden Töchtern zurück nach Deutschland ging. Den Frust ertränkte der frühere Mittelfeldspieler im Alkohol. Vor allem während seiner letzten Saison bei Manchester City 2008/2009 betäubte Hamann seine emotionalen Schmerzen zunehmend mit Longdrinks.
"Ich habe in meinem leeren Haus gesessen, also habe ich meine Schmerzen betäubt. Aber man nimmt zwei Drinks, dann nimmt man nochmal zwei Drinks, aber es ändert sich trotzdem nichts. Ich war völlig durcheinander. Und ich habe realisiert, dass ich mich diesen Problemen stellen muss", schreibt der 38-jährige Hamann.
Erst ein Jahr nach seinem Abschied aus Manchester fand Hamann im Jahr 2010 wieder zu sich. Ein einschneidendes Erlebnis für den 59-maligen Nationalspieler war zuvor der Verlust seines Führerscheins wegen Fahrens unter dem Einfluss von Alkohol. Im Februar 2010 wurde Hamann für 16 Monate der Führerschein entzogen, nachdem er am 12. Juli 2009 in Styal, Cheshire, von der Polizei erwischt worden war. Zusätzlich wurde ihm eine Geldstrafe von 1990 Pfund auferlegt.
Aktuell macht Hamann in England seinen Trainerschein, um eines Tages selbst seinen Lieblingsklub FC Liverpool trainieren zu können. Ohnehin fühlt sich der Vizeweltmeister von 2002 auf der Insel heimischer als in seinem Geburtsland. "Ich war schon seit meiner Geburt mehr Engländer als Deutscher. Ich fühle mich hier einfach unheimlich wohl", schreibt Hamann, der seine schwierigste Zeit offenbar hinter sich gelassen hat: "Ich habe meine Probleme gelöst. Meinen Töchter geht es gut. Sie werden immer meine Nummer eins im Leben sein. Und wir haben jetzt ein schönes Leben."