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WM: Ballack warnt
DFB-Team im Test in Torlaune

WM: Ballack warnt, DFB-Team im Test in Torlaune
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Die Vorbereitung auf die WM steht weiterhin unter keinem allzu guten Stern - jetzt warnt sogar der verletzte Kapitän Michael Ballack vor zu hohen Erwartungen.

"Schon nach der Auslosung hatte ich gesagt: Die Leute sollten wissen, dass du in der Vorrunde gegen jeden verlieren kannst. Australien, Serbien, Ghana, das sind athletische, robuste Teams", sagte der 33-Jährige in einem Stern-Interview 18 Tage vor dem ersten Vorrundenspiel der DFB-Auswahl am 13. Juni gegen Australien.

"Unsere Mannschaft muss am Limit spielen, um in der K.o.-Runde große Nationen zu schlagen. Das war vor meinem Ausfall so, das ist jetzt immer noch so", führte Ballack weiter aus. Für die DFB-Auswahl ginge es zunächst vorrangig darum, ein sportliches Desaster zu verhindern. "Furchtbar ist das als Mannschaft, wenn erst ab dem Halbfinale ein Turnier zu genießen ist. Alles andere bedeutet Versagen. Das treibt dich zwar, es puscht dich, aber es ist auch ein gnadenloses Spiel."

Foto: firo.

Um so tragischer ist es für Bundestrainer Joachim Löw, dass die Vorbereitung auf die WM nicht wie gewünscht verläuft und durch die Teilnahme des FC Bayern am Champions-League-Finale sehr zerrissen war und ist. "Das hat uns einige Möglichkeiten genommen", betonte Löw zuletzt immer wieder. Zwar hatte er am Mittwoch nach der Ankunft des designierten neuen Kapitäns Philipp Lahm sowie von Bastian Schweinsteiger und Jörg Butt von Bayern München erstmals seinen kompletten vorläufigen 25-köpfigen WM-Kader versammelt. Ein geregeltes Training ist aber erst einmal trotzdem nicht möglich.

Lahm und Schweinsteiger sowie Neuling Holger Badstuber und Thomas Müller, die am Dienstag eintrafen, sollen erst langsam ans Mannschaftstraining herangeführt werden. Lahm und Schweinsteiger fehlen möglicherweise sogar beim Länderspiel am Samstag (20.00 Uhr/live im ZDF) in Budapest gegen Ungarn. "Die Spieler sollen bei der WM wochenlang Topleistungen bringen. Da dürfen wir keine Fehler machen", sagte Löw. Erst ab der kommenden Woche kann so am Feinschliff für die WM gearbeitet werden.

Rene Adler (Foto: firo).

Nach den Ausfällen von Torwart Rene Adler, Ballack und am Dienstag von Christian Träsch schrieb der Boulevard schon von einem "WM-Fluch". Da passte es ins Bild, dass Müller am Mittwochvormittag bei einer Mountainbike-Tour stürzte und sich leicht verletzte. Der Münchner Offensivspieler zog sich Schürfwunden am Knie und eine Platzwunde am Kinn zu. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verkaufte die Nachricht anschließend sogar positiv: Müller habe sich immerhin keine Muskel- und Knochenverletzungen zugezogen. Abseits der Probleme zeigte sich das Team am Abend in Torlaune: In einem Trainingsspiel gegen eine lokale U20-Auswahl gab es ein 24:0. Miroslav Klose und Mario Gomez trafen je fünfmal.

Foto: firo.

"Höchst motiviert", so Lahm, waren zuvor die Münchner trotz des 0:2 im Endspiel gegen Inter Mailand zur Nationalmannschaft gestoßen. Auch Löw glaubt nicht, "dass die Niederlage negative Auswirkungen auf die WM hat. Für die Münchner steht jetzt eine neue Zielsetzung, eine neue Herausforderung an." Dies gilt besonders für Lahm: Der 25 Jahre alte Verteidiger wird ziemlich sicher Nachfolger des verletzten Ballack als Kapitän. Löw wollte nach einem Gespräch mit dem 64-maligen Nationalspieler die Entscheidung in der K-Frage am Donnerstag öffentlich machen. Dann wird wohl auch die ebenfalls viel diskutierte T-Frage beantwortet werden und der Schalker Manuel Neuer offiziell zur neuen Nummer eins beim dreimaligen Welt- und Europameister gekürt.

Trotz einer gewissen Skepsis und des Verletzungspechs baut Ballack auf das junge deutsche Team und die Erfahrung von Löw: "Unsere Mannschaft hat eine gute Mentalität, sie wird sich nicht verstecken, sie wird sich reinhauen, an die Leistungsgrenze gehen. Joachim Löw wird das Optimum herauskitzeln, davon bin ich überzeugt. Bei den letzten Turnieren wurden wir Zweiter und Dritter, warum soll so etwas nicht wieder klappen?"

Auch DFB-Präsident Theo Zwanziger machte knapp drei Wochen vor Turnierstart trotz der Anfang des Jahres gescheiterten Verhandlungen mit Löw erneut seine Wertschätzung für den Bundestrainer deutlich. "Ich schätze diesen Bundestrainer, und ich werde alles tun, was in meiner Macht liegt, dass wir mit ihm nach der WM weitermachen können", sagte Zwanziger in einem Gespräch mit den Zeitungen der WAZ-Gruppe. Das Vertrauen zu Löw und zum Teammanager Oliver Bierhoff sei "wieder hergestellt. Wir begegnen uns genau so, wie es vorher war."

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