Am Vortag hatte der als Nummer eins vorgesehene Leverkusener Rene Adler wegen einer anstehenden Rippen-Operation seine Teilnahme an der WM absagen müssen.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) wollte am Mittwoch keine Stellungnahme zu dieser Personalie abgeben und verwies auf die Pressekonferenz am Donnerstag in Stuttgart (12.00 Uhr), bei der Bundestrainer Joachim Löw seinen erweiterten WM-Kader bekannt gibt.
Michael Zorc hätte Roman Weidenfeller die WM-Teilnahme gegönnt (Foto: firo).
Offenbar wurden auch schon die Konkurrenten über die Entscheidung für Butt unterrichtet. Vor allem bei Borussia Dortmund stieß dies auf großes Unverständnis. "Die Entscheidung für Jörg Butt kann ich nicht nachvollziehen", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc der Bild-Zeitung: "Für mich wäre es logisch gewesen, Roman Weidenfeller mitzunehmen. Er hat in dieser Saison und in der Saison davor hervorragende Leistungen gebracht. Zudem ist er sportlich und menschlich gereift."
Zuletzt hatten BVB-Verantwortliche oder Weidenfellers Berater Michael Becker mehrfach deutlich Partei für den Dortmunder Schlussmann ergriffen und Kritik an Löw geäußert. Weidenfeller selbst hatte im März erklärt: "Die Entscheidung gegen mich ist schwer nachvollziehbar."
Nationalspieler Philipp Lahm, Teamkollege von Butt in München, brach dagegen eine Lanze für seinen Schlussmann. "Die Erfahrung spricht für ihn", sagte Lahm: "Er könnte der Mannschaften helfen, aber letztendlich muss er selbst entscheiden, ob er mitfährt." So oder so müsse man sich in Deutschland "keine Sorgen um die Torhüter machen".