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SGW: Auch Inan könnte bald zur türkischen Auswahl "nachziehen"
Aus dem Käfig in die "Natio" - Düners internationale Berufung

Frauenfußball: SGW: Auch Inan könnte bald zur türkischen Auswahl "nachziehen"
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So schnell kommt man zu einer Zusatzmotivation, im Fußball noch einmal richtig Gas zu geben. Wattenscheids Jennifer Bucru-Düner ist jetzt zweifache türkische Nationalspielerin. "Damit habe ich ehrlich auch nicht mehr gerechnet", grinst die 28-Jährige, "das war schon fast Zufall." Alles im Rahmen des Aufbaus einer Auswahlmannschaft des Staates. "Von dem Bemühen wusste ich schon seit zwei Jahren", erklärt die offensive Allrounderin, "allerdings war mir nicht klar, wie ich den Kontakt herstellen sollte."

Auswahltrainer Aslan erklärte ihr bald "mit dem Herzen zu spielen, er gab mir viele Freiheiten." Weil Düner (Motto: "Alles hat einen Sinn, man muß ihn nur erkennen wollen") auch mit professioneller Einstellung und vor allen Dingen der deutschen Tugend Disziplin überzeugte. "Bei den türkischen Spielerinnen ist es so, dass natürlich alle stürmen wollen, auch die Abwehrakteurinnen können alle einen Fallrückzieher." Südländisches Temperament, das oft jedem taktischen Anspruch eine Absage erteilt.

Das Düner ob ihrer Sozialisation gut zügeln kann, auch wenn neben Bucru (übersetzt "irgendwas mit Sternen") der Zweitname Düner in die Bedeutungsrichtung "der zurückkehrende Krieger" läuft. "Manchmal kann ich auch Kämpfer sein", feixt die 1,63 Meter große Blondine über diesen Sinn. Das Sternzeichen Löwe passt also. Die gebürtige Mendenerin kommt offensichtlich mit ihrer persönlichen Entwicklung zwischen Orient und Okzident sehr gut zurecht. "Ich glaube zwar an so was wie einen Gott, bin aber weder Christin noch Muslima." Auch strenge religöse Einschränkungen gibt es für sie nicht. "Ich esse Schweinefleisch, trinke auch Alkohol, wenn wir nicht gerade spielen." Womit auch der Papa, ein Immobilienmakler, kein Problem hat. "Absolut nicht", bestätigt Düner, "er sieht das auch alles nicht so streng." In der Türkei gibt es noch Halbbruder Rasit (18) und Halbschwester Tocge (19), in Deutschland noch den Halbbruder Kevin (15).

Man merkt Düner (Hobbies: Kino, Musik, Kochen) die Euphorie deutlich an, wenn sie über das neue Kapitel in ihrem Leben berichtet. "Das spornt mich jetzt noch einmal an, total Gas zu geben. Ich hatte natürlich vorab Bedenken, richtig weiche Knie, weil ich auch nicht wusste, ob ich alles körperlich schaffe, da ich zuletzt doch häufig verletzt war." Allerdings meldete sich insbesondere der Rücken nicht. Düner: "Das stellt jetzt alles eine unglaubliche, neue Herausforderung für mich dar." Genau wie bald für Inan, die nachziehen kann, wenn sie fit ist.

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