Zumindest aber haben die 13 Minuten dafür gesorgt, dass 1. FFC-Trainer Sven Kahlert seine Mannschaft noch einmal auf das Spiel einstellen konnte, denn nach Plan war die Partie aus der Sicht des amtierenden DFB-Pokal-Siegers bis dato nicht verlaufen. Denn bis zur unfreiwilligen Pause hatten sich die Frankfurterinnen gegen einen selbstbewusst aufspielenden Gegner vor 2750 Zuschauern sehr schwer getan. „Sie haben bis dahin nur reagiert und wussten gar nicht wie ihnen geschah“, bemerkte Trainer Markus Högner, der sich allerdings darüber ärgern musste, dass seine Mädels nicht mit einer Führung im Rücken in die „Gewitter-Pause“ gingen.
Melanie Hoffmann aber brachte ihren Kopfball nur an die Latte (22.), die 16-jährige Isabelle Wolf, die in der Spitze agierte, verfehlte das Ziel knapp (24.) und Nadine Angerer bot ihre ganze Klasse auf, als sie vor der heranstürmenden Charline Hartmann klärte.
Nach der Sturm- und Drangphase – und der besagten Pause – folgte dann aber die glückliche Führung des Meisterschaftsfavoriten. Die Neu-Frankfurterin Fatmire Bajramaj wurde nicht achtsam genug bewacht und konnte so die Vorarbeit für die Torschützin Sandra Smisek leisten (38.). „Die Unterbrechung wegen des Gewitters kam genau zum richtigen Zeitpunkt nach dem starken Essener Beginn“, musste auch Frankfurts Manager Siegfried Dietrich zugeben.
Ein Doppelschlag zu Beginn der zweiten Halbzeit sorgte anschließend für den K.o. aus Sicht der SGS. Wiederum war es Bajramaj, die an dem Treffer von Svenja Huth beteiligt war (50.), anschließend traf die Ex-Potsdamerin mit ihrem ersten Treffer im Trikot ihres neuen Vereins zum Endstand (53.). „In dieser Phase waren wir ungeordnet“, bemängelte Högner.
Der Fußballlehrer bemerkte allerdings auch, dass „wir uns mehr als gut aus der Affäre gezogen haben. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben.“ Einzige Ausnahme ist freilich die Chancenverwertung. Dabei hatten die Schönebeckerinnen in der Vorbereitung diesbezüglich noch einen vielversprechenden Eindruck hinterlassen. Am kommenden Sonntag bietet sich im Heimspiel gegen den FF USV Jena die nächste Möglichkeit.