Vier Spiele wurden dem Standort Bochum bei der Frauen-Weltmeisterschaft zugesprochen, acht Mannschaften stellten sich in den vergangenen zehn Tagen an der Castroper Straße vor – 52.574 Zuschauer kamen insgesamt, im Schnitt waren es 13.144 pro Partie. Zu bejubeln gab es zwölf Tore.
Die letzte Begegnung, die auch OK-Präsidentin Steffi Jones noch einmal zum Anlass nahm, in Bochum vorbeizuschauen, allerdings sollte nicht nur das WM-Spiel mit dem geringsten Zuspruch – lediglich 7.805 kamen ins Stadion – werden, sondern auch das vom Niveau her dürftigste Aufeinandertreffen. Kein Wunder, schließlich stand für beide Mannschaften das frühe WM-Aus bereits vor dem Anpfiff fest.
Und so ähnelte die Begegnung zwischen dem Weltranglisten-8. und -31. auch eher einem Trainingsmatch. Zu viele Fehler schlichen sich in das Spiel beider Mannschaften ein, von taktischen Absprachen war nicht viel zu sehen. Gute Ansätze im Spielaufbau wurden durch blinde Pässe nach vorne wieder zunichte gemacht.
Hatten zu Beginn der ersten Halbzeit noch die Kolumbianerinnen ein spielerisches Übergewicht, so wurde nach rund zehn Minuten der Asien-Vizemeister, dessen Trainer Kim Kwang Min während der WM mit einer äußerst abstrus anmutenden Geschichte von einem angeblichen Blitzeinschlag in der Vorbereitung für Schlagzeilen sorgte, dominierender. Die größte Chance der ersten Halbzeit vergab in der 38. Minute, als Kapitänin Jo Yun Mi es schaffte, den Ball aus kurzer Distanz am linken Pfosten vorbeizuschießen.
Kein Besserung war auch nach dem Seitenwechsel in Sicht. Die Zuschauer zumindest gaben ihr Bestes und versuchten die Teams mit der Parole „Wir wollen euch kämpfen sehen“ anzutreiben, nur verstanden haben werden die Spielerinnen es nicht. Wenigstens die Kolumbianerinnen versuchten mit einigen Vorstößen, doch noch ein Tor bei der WM zu erzielen. In der 67. Minute scheiterte Katerin Castro, die den Konter auch eingeleitet hatte, nach Vorlage von Diana Ospina aus spitzem Winkel an der gut reagierenden Hong Myong Hui. Ansonsten aber blieb es zumeist bei Torschüssen aus zweiter Reihe.
Immerhin für eine artistische Einlage sorgte noch die Südamerikanerin Natalia Gaitan mit einem Fallrückzieher bei einem Rettungsversuch im eigenen Strafraum. Die Begegnung hätte vermutlich auch noch eine Stunde weiter laufen können, es wäre kein Tor gefallen. Jo Yun Min setzte ihren Kopfball kurz vor Schluss ebenso daneben wie Orianica Velasquez ihren klasse Distanzschuss auf der anderen Seite.
Zumindest die Trainer zogen vor der Abreise ein übereinstimmendes Fazit: Ihre jungen Spielerinnen konnten bei der WM an Erfahrung dazu gewinnen.