Ralf Agolli, Trainer von der SG Essen-Schönebeck, konnte zu Weihnachten zwar noch nicht die freudige Nachricht von der Verpflichtung einer neuen Spielerin übermittelt werden, aber die Chancen stehen gut, dass in Kürze ein erster Vollzug vermeldet werden kann.
Nach der enttäuschenden Hinrunde - die die SGS auf dem zehnten Tabellenplatz beendete - besteht vor allem Handlungsbedarf im Abwehrverbund, wenngleich auch Hoffnung auf die Rückkehr der Langzeitverletzten ruht. Seit längerem ins Auge gefasst haben die Verantwortlichen zwei kanadische Spielerinnen, die Verhandlungen ziehen sich aber nach wir vor in die Länge. „Wir versuchen, die Beiden nach Essen zu holen, aber wir müssen noch die finanziellen Ressourcen schaffen“, erklärt Teamkoordinator Detlef Loeschin. Vor Mitte bis Ende Januar ist von daher bei den internationalen Akteurinnen keine Einigung wahrscheinlich.
Zwei "ambitionierte Jugendnationalspielerinnen“ kommen
Zum Trainingsauftakt am Montag, 4. Januar, werden aber dennoch vermutlich zwei neue Gesichter die Mannschaft verstärken. Es handelt sich dabei um „ambitionierte Jugendnationalspielerinnen“, wie Loeschin verrät, ohne allerdings bereits konkreter zu werden. Vollzug soll hier schon in der ersten Januar-Woche vermeldet werden.
Während das Thema Neuverpflichtungen somit noch nicht ad acta gelegt werden kann, hat sich aber eine andere Personalie geklärt. Cecilia Gaspar, die erst im Sommer an die Ardelhütte wechselte, wird nicht länger in Essen weilen. Der Vertrag wird im beiderseitigem Einvernehmen zum 31. Dezember aufgelöst. Die 25-Jährige, die vor der Saison noch als Wunschspielerin präsentiert wurde, konnte die Erwartungen nicht ansatzweise erfüllen, stand in der Bundesliga lediglich einmal in der Startelf, und dass obwohl zeitweise nahezu die gesamte Abwehr ausfiel. Die ungarische Nationalspielerin wechselt zum ETSV Würzburg in die Bayernliga. „Dort spielen bereits einige ihrer ehemaligen Vereinskolleginnen vom TSV Crailsheim“, meint Loeschin, der anfügt: „Menschlich ist ihr Abgang für uns ein Verlust.“ Sportlich konnte man aber nicht auf einen Nenner kommen. Trainer Agolli gestand bereits ein, dass „Cecilia Gaspar deutlich schwächer als erwartet war“.
"Von einigen Spielerinnen enttäuscht"
Mit den Vertragsverhandlungen mit den weiteren Spielerinnen aus dem aktuellen Kader wird hingegen noch etwas gewartet. „Das ist auch abhängig von der sportlichen Situation und wie sich die Verletzten zurückmelden. Von einigen Spielerinnen aus der zweiten Reihe sind wir aber enttäuscht“, sagt Loeschin.
Dem ersten Härtetest unterziehen sich die Essenerinnen in der Winterpause beim 3. SHFV-Nordcup in Kiel am 17. Januar. Um den Titel spielen zudem die Zweitligisten Holstein Kiel, FFC Oldesloe und Werder Bremen und die Bundesligateams des 1.FFC Turbine Potsdam, Hamburger SV, VfL Wolfsburg. Eine Woche später, am 23. Januar, findet schließlich der T-Home/DFB-Hallenpokal der Frauen in der Bördelandhalle in Magdeburg statt.