Startseite » Fußball » Bezirksliga

Das Saisonfazit
Aufstiegsdramatik und Abstiegs-Langeweile

BL 14: Tops und Flops - das Saisonfazit
Rot-Weiss Essen
Rot-Weiss Essen Logo
13:30
FC Ingolstadt 04 Logo
FC Ingolstadt 04
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Während in den anderen Bezirksligen die Meister teilweise Wochen vor Saisonende feststanden, blieb in der Staffel 14 die Aufstiegsfrage bis zuletzt ungeklärt.

Ganz anders war die Situation im Abstiegskampf. Aber ein Flop ist Inter Bochum dennoch nicht.

Top:

Spannung Meisterschaft

In der Staffel 14 wurde das Wort „Spannung“ groß geschrieben, zumindest in der Aufstiegsfrage. Während der gesamten Saison gab es sechs Tabellenführer, wobei der VfB Schwelm am ersten Spieltag von einem leichten Startprogramm – ein 23:0-Sieg gegen Inter Bochum - profitierte. Aber nicht der TuS Hattingen, der angesichts eines zwischenzeitlichen Acht-Punkte-Vorsprungs als Top-Favorit für die Meisterschaft galt und sich in der gesamten Spielzeit immerhin elf Wochen auf der Pole-Position halten konnte, machte am Ende das Rennen, sondern die Spielvereinigung Hagen. Die Mannschaft von Trainer Alfredo Pais rettete sich mit einem hauchdünnen Vorsprung ins Ziel. Zwei Spieltage vor Saisonende hatten mit Hagen 11, SG Welper, VfB Westhofen, FSV Witten, TuS Hattingen und SC Obersprockhövel sogar noch sechs Teams Chancen auf den Landesliga-Aufstieg.

Spielvereinigung Hagen 1911

Meistertrainer Alfredo Pais von der SpVg Hagen

Es ist schon etwas erstaunlich, dass sich die Hagener durchsetzen konnten. Bis zur Winterpause lief es nämlich alles andere als rund an der Lohestraße. Die Mannschaft von Coach Alfredo Pais musste sich mit einem dürftigen Mittelfeldrang zufrieden geben. Vor allem die Auswärtsbilanz ließ Wünsche offen. Der Mitfavorit, der bereits zu Anfang der Saison als Aufstiegsaspirant gehandelt wurde, konnte die Erwartungen zunächst nicht erfüllen.

Die Verantwortlichen blieben aber gelassen und begannen in der Rückrunde die Aufholjagd. Während die Konkurrenz auf den Schlussmetern Federn ließ, behielt die Pais-Elf Nerven und startete eine Serie von 13 ungeschlagenen Partien. Mit 110 Treffern verfügten die Hagener zudem die beste Offensive der Liga und auch ein weiterer Rekord dürfte dem Team sicher sein. Mit dem 44-jährigen Gerd Dyballa stellen die Elfer den ältesten Kapitän. Na dann, Glückwunsch zum Erfolg - „Back in Black in der Landesliga 2009“.

SG Welper

Die SG Welper scheiterte knapp am Aufstieg

Für den großen Sprung hat es - wie bereits in den Vorjahren - wieder nicht gereicht, aber einen Vorsatz hat die SG Welper erfüllt. Die Sportgemeinschaft ist erneut die Nummer eins in Hattingen. Stark war vor allem die zweite Saisonhälfte. Die letzten 14 Begegnungen blieb das Team von Trainer Peter Kursinksi ungeschlagen. Im Winter setzte sich die SG Welper zudem die Hallen-Krone auf. Die Kursinksi-Elf wurde sowohl Stadt- als auch Kreismeister. Nun heißt es Abschied nehmen. Kursinksi, der seit seiner Geburt Mitglied der SG Welper ist und 15 Jahre lang die sportlichen Geschicke leitete, reicht zur neuen Spielzeit die Verantwortung an seinen „Co“ Egbert Bursian weiter.

TuS Hattingen

Der Aufstieg war zum Greifen nah. Bis zum 26. Spieltag lag der TuS Hattingen in Führung, doch dann passierte das, wovor Spielertrainer Marius Kundrotas immer gewarnt hatte – es folgte der Einbruch, und sein Team wurde auf den sechsten Rang durchgereicht. Dennoch hat sich in dieser Saison Einiges bei den Rot-Weißen getan. Trainer-Neuling Kundrotas, der sich als „absoluter Glücksgriff“ erwies, wie Geschäftsführer Frank Möller erklärte, vermittelte den Spielern wieder Spaß am Fußball. Und auch die gute Jugendarbeit trägt Früchte, die vielleicht schon in der kommenden Saison geerntet werden können.

Flop:

SV Boele-Kabel

Die „Rote Laterne“ war schnell vergeben, aber mit Ruhm bekleckert hat sich auch ein weiterer Liga-Neuling nicht. Der SV Boele-Kabel, die beste Saison-Platzierung war der zwölfte Rang nach dem ersten Spieltag, blieb bis zuletzt ein Stammgast in der Abstiegszone und leistete dem FC Inter Bochum damit treu Gesellschaft. Und das Zeugnis von 23 Niederlagen und ein Torverhältnis von 41:101 ist ebenso unbefriedigend. Die größten Lichtblicke waren, ausgenommen von den Siegen gegen Inter, der 5:2-Erfolg gegen den Geisecker SV und das 3:1 gegen den SC Obersprockhövel vor der Winterpause.

TSV Fichte Hagen

Eine Ära ist beendet. Der TSV Fichte Hagen verabschiedet sich nach einer ernüchternden Saison aus der Bezirksliga. Zuletzt gehörte der TSV immerhin 18 Jahre dieser Klasse an. Der kleine Kader, der durch großes Verletzungspech zwischenzeitlich noch weiter dezimiert wurde, ließ Fichte scheitern. Von 30 Partien verließ das Team lediglich dreimal als Sieger den Platz, zweimal gegen Inter Bochum und am letzten Spieltag gegen SV Boele-Kabel. Auch Coach Mathias Schneidmüller, für den Fichte Hagen die erste Trainerstation war, war mit seinem Latein am Ende. Den Neuanfang in der Kreisliga A soll nun Dirk Werning, der bisher im Jugendbereich tätig war, wagen und den Wiederaufstieg einleiten.

FSV Witten

Mal hui, mal pfui – der FSV Witten bewegte sich in der abgelaufenen Spielzeit auf schwierigem Terrain. Im vergangenen Jahr scheiterte der Verein erst in der letzten Sekunde am Landesliga-Aufstieg. Trainer Thomas Gerner stellte sich gemeinsam mit seiner Truppe erneut der Herausforderung. Zunächst sah es auch gar nicht so schlecht aus. Dann aber wurden die finanziellen Schwierigkeiten bekannt und die internen Querelen erreichten immer größere Ausmaße. Gerner beklagte zu viele „Nebenkriegsschauplätze“ und die „mangelnde Identifikation der Spieler mit dem Verein“. Im März zog er die Konsequenzen und gab seinen Rücktritt bekannt. Der neue Mann an der Linie, Martin Lissner, brachte wieder Ruhe in die Mannschaft und in das Umfeld. Im Sommer soll dennoch ein Umbruch erfolgen und verstärkt auf den eigenen Nachwuchs gesetzt werden.

Außer der Wertung:

FC Inter Bochum

Bezirksliga ade (RS-Foto: Knopp)

Der FC Inter Bochum lässt sich nur schwer kategorisieren. Die Statistik von 30 Niederlagen, 2:434-Toren und 0 Punkten ist vernichtend, aber dennoch sollten bei diesem „Sonderfall“ mildernde Umstände zum Tragen kommen. Bis auf eine Partie, am 2. April gegen TuS Hattingen, wurden sämtliche Begegnungen bestritten und das obwohl teilweise nur elf Mann zur Verfügung standen. In der Rückrunde ließ Inter sogar „nur“ noch 97 Gegentreffer zu. Mit Marcel Ochs brachte Andreas Petronelli, der nach der Winterpause die Verantwortung übernahm, einen Torhüter mit, der die Gegner zur Verzweiflung brachte und sich auch als Elfmeter-Killer einen Namen machte.

Dass seine Hintermannschaft die Hälfte der Tore selbst verschuldete, kann Ochs nicht angekreidet werden. Auch in der Offensivabteilung verhielten sich die Jungs etwas unbeholfen. Der Ball wollte auch aus aussichtsreichster Position nicht über die Linie. „Wir lassen den Kopf nicht hängen“, betonte Petronelli immer wieder, der sich allerdings über das 0:1 gegen den VfB Westhofen echauffierte. Trotz der besten Saisonleistung blieb Inter der Punkterfolg verwehrt. Anstatt sich nach der knallharten Bezirksliga-Saison in die Sommerpause zu verabschieden, sprang Inter Bochum sogar noch beim Jubiläumsturnier des DJK Falkenhorst Herne ein. Ob Petronelli auch in die Kreisliga Trainer bleibt, ist allerdings noch ungewiss.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel