BV Brambauer-Lünen

Verletzungsmisere nimmt kein Ende

Drei Niederlagen in Folge, darunter zwei besonders schmerzhafte Pleiten gegen die unmittelbaren Konkurrenten im Abstiegskampf gegen TSC Eintracht Dortmund und TuS Hannibal, musste der BVB in den letzten Wochen einstecken. Am heutigen Donnerstagabend um 19 Uhr kommt es in der Glückauf Arena in Lünen zu einem für die nahe Zukunft vielleicht richtungsweisenden Spiel gegen den Tabellendreizehnten VfL Kamen, der mit nur einem Punkt Rückstand auf die Lünener derzeit auf einem Abstiegsrang festsitzt. "Wir müssen da mit allem Ernst rangehen", gibt Brambauer-Lünen-Coach Dirk Böderling seinen Spielern die obligatorische Einstellung vor. Druck verspüre er vor dem Kellerduell aber keinen: "Wir spielen hier ja nicht in der Bundesliga."

Ob sich BVB-Stammkeeper Robert Botta, der im Spiel gegen den TuS Hannibal vor gut drei Wochen verletzt vom Platz musste, heute zum außerordentlich wichtigen Spiel gegen Kamen zurückmelden und für sein Team auflaufen kann, lässt sich noch nicht absehen. "Wir hoffen natürlich stark, dass er spielt, ob er spielen kann, wird sich aber wohl erst unmittelbar vor dem Spiel beim Aufwärmen zeigen", berichtet Böderling deutlich genervt vom anhaltenden Verletztenpech, das sein Team wie ein nicht enden wollender Fluch schon über die gesamte Spielzeit hinweg begleitet.

Schon die Vorbereitung der Lünener verlief diesbezüglich katastrophal. Die desolate Tabellensituation führt Böderling deshalb auch nicht zuletzt auf die hartnäckige Verletztenmisere zurück: "Die Vorbereitung verlief alles andere als gut. Bei einer solchen Vorbereitung mit derart vielen Kranken und Verletzten verwundert es nicht, dass im Moment nicht alles nach Plan verläuft." Das angestrebte Saisonziel eines Platzes unter den ersten Sechs ist inzwischen jedenfalls ein wenig außer Reichweite geraten. Dass so ein Verletztenpech ja nicht ewig andauern kann, tröstet den Lünen-Coach nur mäßig, darauf warte er schließlich schon seit Saisonbeginn, abgebrochen sei die Serie an Verletzungen aber bislang nicht.

Ein Blick auf die Saisonstatistik offenbahrt, dass Böderling die Verletzenmisere nicht nur als Vorwand zum Verdecken anderweitiger Probleme in den Fokus rückt. Die hervorragende Punktausbeute gegen die Topteams der Liga stützt Böderlings Argumentation. Nicht umsonst konnte sein Team gerade gegen die Spitzenteams Wethmar, Overberge und den Werner SC sieben ihrer bisher elf eingefahrenen Punkte sammeln. Die Punkte gegen die Elite der Liga belegen, dass es Böderlings Team keinesfalls an der nötigen Qualität mangelt, um sogar ganz oben mitspielen zu können. "Wir müssen die Leute eben auch mal zur Verfügung haben", erklärt er, warum seine Jungs absurderweise gerade gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller häufig sehr viel schlechter aussahen. Ihm und seinem Team bleibt dementsprechend nur zu wünschen, dass die Verletzenserie möglichst bald ein Ende nimmt und vielleicht schon heute durch die Rückkehr des Brambauer-Keepers Botta ein positives Vorzeichen zu erkennen sein wird.