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FC Kettwig 08
Trainer Dymalla äußert sich zum Aus

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FC Kettwig 08: Trainer Dymalla äußert sich zum Aus
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Die Uhr des FC Kettwig 08 ist nur sechs Jahre nach seiner Gründung wieder abgelaufen. Am Sonntagabend zog der Verein seine Mannschaft aus der Bezirksliga zurück.

Somit stehen die Essener, die nach dem Abschluss der Hinrunde einen respektablen neunten Tabellenplatz bekleiden, als erster Absteiger fest. Da der finanziell angeschlagene Verein keine Nachwuchsabteilung besitzt, dürfte das endgültige Aus der Kettwiger besiegelt sein.

RS sprach nach dem Paukenschlag mit 08-Trainer Markus Dymalla über die Hintergründe des Rückzugs.

Markus Dymalla, wie und wann haben Sie von der Entscheidung erfahren? Der Rückzug aus der Bezirksliga wurde in der vergangenen Woche beschlossen. Die Mannschaft wurde vom Vorstand darüber informiert. Wir wussten schon länger, dass der Verein in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Trotzdem ist der Zeitpunkt für uns sehr ärgerlich, da wir eine sehr ordentliche Hinrunde gespielt haben.

"Einige wenige hätten es mit Sicherheit noch versucht"

Ist dieser Beschluss, die Mannschaft zurückzuziehen unumstößlich oder wird ähnlich wie bei der Tgd. Essen-West im Vorjahr über eine mögliche Lösung nachgedacht? So wie ich es mitbekommen habe, ist die Entscheidung des Vereins definitiv gefallen. Der Großteil der Spieler hat signalisiert, unter diesen Voraussetzungen nicht mehr weitermachen zu wollen. Einige wenige hätten es mit Sicherheit noch versucht, aber bis zum Sommer wäre die Zeit einfach zu lang gewesen. Unsere Zweite spielt in der Kreisliga C und eine A-Jugend haben wir leider nicht. Das wäre nicht machbar. Letztlich wollte es der Verein so, dass die Mannschaft zurückgezogen wird. Ich bin nicht der Entscheidungsträger.

Warum ist die Mannschaft mit derartigen finanziellen Problemen in dieser Saison überhaupt in der Bezirksliga an den Start gegangen? Vor der Saison wusste innerhalb unserer Mannschaft niemand etwas von der finanziellen Schieflage. Es war offenbar so, dass erst danach ein wichtiger Geldgeber abgesprungen ist. Bis zuletzt wurde deshalb nach Lösungen und Auswegen gesucht, die jedoch nicht gefunden wurden. Erst im Oktober wurde die Mannschaft darüber informiert. Bis dahin war alles in Ordnung und die Prämien sind geflossen. Für uns als Mannschaft war es wichtig, die Hinrunde vernünftig zu Ende zu spielen. Das haben wir auch gemacht und deshalb kann uns auch niemand eine Verzerrung nachsagen.

"Die Kräfteverhältnisse in Essen haben sich stark verschoben"

Der Ärger bei einigen Ligarivalen ist dennoch sehr groß. Einige Vereine wie der VfB Frohnhausen müssen durch den Rückzug erhebliche Nachteile verkraften. Können Sie den Frust nachvollziehen? Natürlich kann ich den Ärger verstehen. Am sinnvollsten wäre es, wenn alle Mannschaften in der Rückrunde drei Punkte von uns erhalten. Dann gäbe es auch keine Probleme und man könnte das Thema beenden. Wir sind im Amateurbereich aber nicht die Ersten, denen so etwas passiert. Es ist immer ein gewisses Risiko vorhanden, wenn die Finanzen nur auf wenige Schultern verteilt sind. Die Grundlage war in unserem Verein leider nicht vorhanden. Wir hatten keine Jugend und mussten auf Asche spielen. Das ist aber genau das, was die Sponsoren nicht wollen. Die Kräfteverhältnisse in Essen haben sich in den letzten Jahren stark verschoben. Wer keinen Kunstrasen besitzt, hat es sehr schwer. Es hat bei uns sicher niemand beabsichtigt, dass es so endet. Ich werde auch niemanden aus dem Vorstand persönlich in den Dreck ziehen, weil mir der Verein vor sechs Jahren eine große Chance ermöglicht hat. Es war eine sehr schöne Zeit und wir haben große Erfolge gefeiert. Dass es nun vorbei ist, macht uns alle sehr traurig.

Wie geht es nun für Sie persönlich weiter? Haben Sie schon einen neuen Verein gefunden? Ich habe in den letzten zwei Tagen unzählige Anrufe erhalten. Mein Telefon stand nicht still. Darunter waren auch einige Angebote, die ich sowohl als Spieler als auch als Trainer erhalten habe. Allerdings habe ich noch keine Entscheidung getroffen. Ich muss mich erstmal wieder sammeln. Das Aus nach sechs Jahren in Kettwig muss ich zunächst verdauen. Das liegt mir sehr schwer im Magen, denn ich habe mich hier unglaublich wohl gefühlt.

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