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Bezirksliga NR kompakt
Platzverweis für türkischen Namen

Niederrhein: Bezirksliga kompakt
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Die Partie zwischen Essen-West 81 und Blau-Weiß Oberhausen hatte es in sich. Für die Gäste gab es drei Platzverweise, einer wurde aus gutem Grund zurückgenommen.

Bezirksliga NR 3:

Den Spitzenreiter hat es erwischt. Union Velbert kassierte völlig überraschend bei der SpVgg Steele 03/09 eine 1:3-Niederlage. Es war erst die zweite Saisonniederlage für das Team von Trainer Mesut Güngör. Die Partie des Verfolgers Grün-Weiß Wuppertal beim SC Uellendahl wurde an diesem Wochenende nicht ausgetragen. Mit einem Sieg können die Bergischen mit den Velbertern gleichziehen.

Die Essener konnten hingegen drei wichtige Zähler im Abstiegskampf verbuchen. Steeles Präsident Markus Niemann wollte dem Sieg gegen den Ligaprimus jedoch keine große Bedeutung beimessen. "Für diesen Sieg gibt es auch nur drei Punkte. Die Mannschaft hat hervorragend gekämpft und diszipliniert verteidigt. Diese Leistung müssen wir nun allerdings bestätigen, wenn wir uns von der Gefahrenzone absetzen wollen", meint Niemann.

Für den FC Kettwig 08 wird die Luft immer dünner. Der Serien-Aufsteiger ging im Derby beim Heisinger SV mit 2:4 baden und ist nur noch einen Zähler von einem Abstiegsplatz entfernt. Spielertrainer Markus Dymala war aufgrund der katastrophalen ersten Halbzeit seines Teams restlos bedient. Zur Pause führte der HSV bereits mit 4:1. Die Leistungssteigerung im zweiten Durchgang kam zu spät. "Es ist einfach nur enttäuschend und nicht nachzuvollziehen, wie wir uns vor der Pause präsentiert haben", sagt Dymala.

Bezirksliga NR 4:

Thorsten Möllmann war in den vergangenen Tagen das Gesprächsthema Nummer eins unter den Vereinen der Gruppe 4. Die ungewöhnlich selbstbewussten Aussagen des Trainers des SC 1920 Oberhausen haben bei der Konkurrenz für reichlich Kopfschütteln gesorgt. Möllmann scheint das allerdings überhaupt nicht zu interessieren, denn der Erfolgscoach "ist eben anders als alle anderen. Trotzdem bin ich nicht wahnsinnig", betont Möllmann. Das Vertrauen in die Stärke seines Teams hätten ihn dazu veranlasst, die Aufstiegsfeier bereits zu planen. Falls es am Ende doch nicht mit der Meisterschaft klappen sollte, wäre das auch kein Beinbruch für den exzentrischen Coach. "Dann habe ich mich eben zum Affen gemacht. Das ist mir aber total egal", versichert Möllmann, der an ein Scheitern freilich "keinen Gedanken" verschwendet. "Wir steigen auf, daran führt kein Weg vorbei. Gegen unseren Aufstiegszug wird der Kölner Karnevalszug absoluter Dreck sein."


Die kritischen Aussagen seines Trainerkollegen Robert Reichert von den Sportfreunden Königshardt konterte Möllmann mit einem Seitenhieb in Richtung der Oberhausener. "Wer mich öffentlich kritisiert, bekommt einen Giftpfeil von mir zurück. Ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass Königshardt zu diesem Zeitpunkt der Saison Dirk Wißel als neuen Trainer präsentiert hat. Das ist völlig unverständlich, denn für Ruhe wird das sicher nicht sorgen."

Seine eigene Mannschaft konnte am Sonntag überraschenderweise keinen Dreier einfahren. Beim stark verbesserten Schlusslicht TuS Holsterhausen reichte es für den Ligaprimus nur zu einem 2:2-Remis. Der SC konnte dies allerdings gut verkraften, da Verfolger TuS Essen-West 81 ebenfalls patzte. Gegen Blau-Weiß Oberhausen-Lirich reichte es für das Team von der Keplerstraße nur zu einem torlosen Remis. Auf Seiten der Oberhausener kam Toptorjäger Philipp Hollweg nicht zum Einsatz. Der Angreifer der Blau-Weißen wird nach der Wechsel-Posse im Winter (RS berichtete) in der kommenden Saison für die Westler spielen. Auch dazu hat Thorsten Möllmann eine eindeutige Meinung. "Das ist für mich eine absolute Sauerei. In der Vorwoche schießt er gegen uns zwei Tore und gegen seinen zukünftigen Verein sitzt er draußen. Mit Fair Play hat das nichts zu tun", schimpft Möllmann. Auf Unterstützung im Aufstiegskampf hofft er von Seiten des Tus Holsterhausen, der am kommenden Wochenende auf 81 trifft. "Die Leute beim TuS haben mir erzählt, dass sie Essen-West nicht mögen und sich am Sonntag zerreißen werden. Das finde ich gut."


Lirichs Vereinsboss Frank Kielczewski wollte die Vorwürfe gegen Hollweg nicht auf sich sitzen lassen. Es sei die Entscheidung des Trainers gewesen, den Torjäger auf der Bank zu lassen. "Philipp hat in der Vorwoche bei allen Trainingseinheiten gefehlt. Das geht in der Bezirksliga natürlich nicht und deshalb hat ihn unser Trainer nicht gebracht. Ich kann die Behauptungen von Thorsten Möllmann nicht verstehen. Er soll doch froh sein, dass wir alles gegeben und einen Punkt in Essen-West erkämpft haben. Das ist gegen diesen Gegner nicht selbstverständlich", sagt Kielczewski.

Die Oberhausener konnten das Remis trotz zweier Platzverweise über die Zeit retten. Essens Kevin Zamkiewicz vergab in der Schlussminute vom Elfmeterpunkt. Ab der 45. Minute agierten die Gäste in Unterzahl, nachdem ein Akteur von Blau-Weiß wegen Spieler-Beleidigung die Rote Karte sah. "Das ging in Ordnung, denn es war saublöd von unserem Mann", berichtet Kielczewski. Zwei weitere Platzverweise kassierten die Gäste nach dem umstrittenen Elfmeterpfiff. Einer davon war an Kuriosität nicht zu überbieten. Schiedsrichter Steffen Labitzke zeigte dem türkischen Spieler Erol Kücükarslan die Gelb-Rote Karte - weil dieser ihm seinen Namen sagte. "Das war wirklich unglaublich. Der Schiri hatte offenbar gedacht, dass Erol ihn beleidigt hatte. Dabei hat er ihm nur seinen Namen mitgeteilt. Er hat die Karte hinterher zurückgenommen, weil Erol ihm erklärt hat, dass er so heißt."

Bezirksliga NR 9:

Aufgrund der Witterungsverhältnisse wurden in Gruppe 9 am Wochenende nur vier Begegnungen ausgetragen. Der SV Glückauf Möllen gewann das Ortsdery beim abstiegsbedrohten TV Voerde glücklich aber nicht unverdient mit 1:0. Den Treffer des Tages erzielte Tobias Tönges (20.) nach feiner Einzelleistung. 15 Minuten später erhielt der Torschütze aufgrund einer Tätlichkeit die Rote Karte, sodass die Möllener ihre fast 60 Minuten in Unterzahl verwalten mussten. Torhüter Dominik Schäfer sowie Pierre Salewski ragten laut Abteilungsleiter Jörg Hessing beim Sieg heraus.

"Derbys haben immer ihren eigenen Charakter. Es gab Zeiten, da hätten wir solche Spiel verloren. Wichtig sind in unserer jetzigen Phase einfach Siege, um im oberen Drittel dabei zu bleiben. Und das hat die Mannschaft bisher sehr ordentlich gemacht", bilanziert Hessing. Durch den Auswärtssieg kletterte GA Möllen in der Tabelle auf den zweiten Platz.

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