Bezirksliga NR 3:
Es gibt Tage, an denen ein Fußballer es sogar bereut, den Platz überhaupt betreten zu haben. Für Heisingens Trainer Arnd Herbst wäre am vergangenen Sonntag ein Gang ins Freibad die deutlich bessere Alternative zum Fußball gewesen. Mit 0:10 ging sein Team, das mit zwei Auftaktsiegen für Furore gesorgt hatte, stattdessen beim Aufsteiger Grün-Weiß Wuppertal baden. Herbst war bemüht, Gründe für das unerwartete Debakel zu finden. "Wenn man im Fußball zweistellig verliert, kommen immer mehrere Komponenten zusammen. Wir konnten nicht in Bestbesetzung antreten und trafen auf einen bärenstarken Gegner, der für uns mindestens eine Nummer zu groß war", meint Herbst, der insbesondere mit der kämpferischen Einstellung seiner Schützlinge alles andere als zufrieden war. "Der Wille zur Gegenwehr hat leider gefehlt. Alles in allem war es eine unterirdische Leistung. Dennoch werden wir jetzt nicht alles in Frage stellen."
Spätestens nach dem Schützenfest gegen die ambitionierten Heisinger dürfte der Liga klar sein, dass es sich bei den Wuppertalern um keinen gewöhnlichen Aufsteiger handelt. Die Elf des Trainerduos Michael Sickau und Ercan Kücük wurde bereits vor Beginn der Saison als Aufstiegskandidat gehandelt. Sickau sieht das freilich etwas anders. "Uns ist schon bewusst, dass wir eine starke Truppe haben, mit der wir oben mitmischen wollen. Allerdings sind wir ein Aufsteiger und sollten die Kirche zunächst im Dorf lassen", betont Sickau. Gleichwohl versetzte die Vorstellung gegen Heisingen den Coach ins Staunen. "Wir haben den Gegner komplett auseinandergenommen. Unsere Mannschaft war in allen Belangen überlegen und hat sogar einige Großchancen liegen gelassen. Es hat einfach alles gepasst."
Beim SV Rot-Weiss Mülheim passt es dagegen noch überhaupt nicht. Nach drei Spieltagen hat der letztjährige Vize-Meister nur ein mageres Pünktchen auf dem Konto - ein klassischer Fehlstart. Beim Landesliga-Absteiger SSVg Heiligenhaus setzte es eine empfindliche 1:5-Klatsche. Für den Coach der Mülheimer, Hatem Guerbouj, dennoch kein Grund zur Sorge. "Wir sind noch nicht in der Spur. Letztes Jahr hätten wir einer Mannschaft wie Heiligenhaus fünf Stück eingeschenkt. Da aber bei uns noch gar keine Mechanismen greifen, haben wir dort eben mit 1:5 verloren. Wir brauchen noch drei Wochen, dann sind wir wieder in der Form der vergangenen Saison."
Bezirksliga NR 6:
Das Spiel des Tages erlebten die Zuschauer an der Siepenstraße zwischen dem Landesliga-Absteiger Adler Osterfeld und dem SC Blau-Weiß Oberhausen. Mehmet Kaya brachte die Gäste in der 47. Minute mit 5:1 in Führung. Am Ende einer unglaublichen Partie mussten sich die Blau-Weißen aber mit einem 5:5 zufrieden geben. Ein unerklärlicher Einbruch brachte die Gastgeber zurück ins Spiel. Oberhausens Vorsitzender Frank Kielczewski war anschließend so bedient, dass er noch am selben Tag auf der Sonneninsel Mallorca über die verschenkten Punkte hinwegtröstete. "Nach dem Spiel bin ich direkt zum Flughafen gefahren und nach Mallorca gereist. Das tat mir nach diesem Spiel ganz gut, denn das Remis war nach der deutlichen Führung eine einzige Enttäuschung. Das war Dummheit gepaart mit fehlender Disziplin. So etwas darf einfach nicht passieren", findet Kielczewski.
Deutlich besser ist die Stimmungslage beim SC 1920 Oberhausen. Das Heimspiel gegen die Sportfreunde Königshardt konnte die Elf von Trainer Thorsten Möllmann deutlich mit 5:2 für sich entscheiden und verteidigte damit die Tabellenführung. Gleichzeitig war es für den SC bereits der dritte Derby-Sieg. "Ich muss den Hut vor meiner Mannschaft ziehen", jubelt Möllmann, der ein Lob für seine Neuzugänge parat hatte. "Die neuen Jungs sind wirklich super und machen uns deutlich stärker. Wir hatten im Sommer auf jeden Fall den richtigen Riecher bei der Spielersuche."
Der SC Phönix wartet nach dem dritten Spiel weiter auf den ersten Dreier. Trotz einer ordentlichen Darbietung mussten sich die Essener bei der Spvgg Sterkrade-Nord mit 1:4 geschlagen geben. Trainer Arndt Krosch haderte sowohl mit dem Schiedsrichter als auch mit der eigenen Chancenverwertung. "Vor dem 1:2 in der 65. Minute haben wir drei oder vier klare Dinger versemmelt. Das müssen Tore sein. Beim angesprochenen Gegentor stand der Spieler der Sterkrader 15 Meter im Abseits. Der Schiedsrichter wollte das wohl nicht sehen. Anders kann ich mir das nicht erklären."
Bezirksliga NR 9:
Das Ortsderby an der Rahmstraße zwischen dem SV Glückauf Möllen und 08/29 Friedrichsfeld endete mit einem torlosen Remis. Möllen bleibt somit auch im dritten Spiel der laufenden Spielzeit ungeschlagen und steht auf einem soliden fünften Tabellenplatz. Der Vorsitzende der Duisburger, Jörg Hessing, konnte mit dem Zähler gegen die schwach gestarteten Friedrichsfelder gut leben. "Beide Mannschaften haben sich im Mittelfeld neutralisiert. Es war ein typisches 0:0-Spiel und alles in allem ein gerechtes Resultat. Am kommenden Sonntag steht gegen den SV Voerde ein weiteres Derby auf dem Programm. Einfacher wird die Aufgabe sicher nicht."
Aufstiegskandidat TuRa 88 Duisburg hat nach der Pleite zum Saisonstart ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt. Beim VfR 08 Oberhausen gewann die Elf von Trainer Sakis Papachristos souverän mit 4:1 und schob sich auf den zweiten Rang vor. Tabellenführer SGP Oberlohberg konnte den Platz an der Sonne verteidigen, erlaubte sich durch das 1:1 bei Hertha Hamborn allerdings einen ersten Ausrutscher.