Das erste Saisonspiel ging knapp mit 0:1 gegen den BV Gräfrath verloren. „Wir hatten acht Abgänge und müssen jetzt neun neue Spieler in die Mannschaft integrieren. Die sind zum größten Teil noch sehr jung und kommen aus der Kreisliga“, sucht Trainer Zjelko Nikolic nach einer Erklärung, warum es sportlich beim Bezirksligisten noch nicht läuft. „Zumal sich die finanzielle Situation im Vergleich zu den letzten Jahren bei uns - wie auch bei vielen anderen Amateur-Vereinen - deutlich verschlechtert hat. Da war es schwierig überhaupt eine wettbewerbsfähige Bezirksliga-Mannschaft zusammenzustellen“, erklärt Nikolic.
Deshalb setzt der Verein jetzt vermehrt auf junge Spieler. „60 Prozent des Kaders sind jünger als 24. Die Spieler haben wenig Erfahrung. Da ist es klar, dass wir ein paar Spieltage brauchen, um zu unserem Spiel zu finden“, so Nikolic. Damit das gelingt, werden die wenigen erfahrenen Spieler vom Trainer in die Verantwortung gezogen: „Sie müssen die Jüngeren auf dem Feld anführen. Und ich denke, so langsam finden wir in die richtige Bahn.“ Die Spieler von Nikolic müssen also erst noch zu einem Team zusammenwachsen, meint der Trainer: „Wir sind noch in der Findungsphase, müssen unsere Stärken als Mannschaft erstmal entdecken.“
Schwächen im Spiel nach vorne
Wo die Schwächen des Teams liegen, hat sich schon bei der Niederlage gegen Gräfrath gezeigt: „Wir waren deutlich überlegen, aber wir sind im Abschluss einfach zu schwach.“ Nikolic bemängelt die Probleme im Spiel nach vorne. „Das sieht immer schön aus. Aber im gegnerischen Strafraum sind wir viel zu harmlos.“ Das wird sich in Zukunft ändern, ist sich der Trainer sicher: „Einer unserer Stürmer war verletzt, ein anderer im Urlaub. Die sind noch nicht ganz drin. Aber die Situation wird sich Schritt für Schritt verbessern.“
Standortbestimmung gegen ASV Wuppertal
Möglicherweise schon am zweiten Spieltag, wenn der SV Wermelskirchen den ASV Wuppertal empfängt. Der Wuppertaler Kader ist mit zahlreichen Akteuren aus höheren Ligen bestückt und der Verein macht sich berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg. „Bis dahin sind noch ein paar Tage Zeit. Dann können wir sehen, wo wir stehen und ob wir Fortschritte machen“, erwartet der Trainer die erste richtige Standortbestimmung. Außerdem dient das Spiel als Generalprobe für die Pokal-Partie gegen den RWE. „Das wird ein tolles Spiel. Für die Spieler ist es natürlich eine ganz besonders schöne Sache“, freut sich Nikolic, obwohl seine Mannschaft nur minimale Chancen auf ein Weiterkommen gegen den Gegner aus der Regionalliga hat.
Denn im Mittelpunkt steht für den Bezirksligisten ohnehin der Meisterschaftsbetrieb, wie Nikolic erklärt: „Wir werden uns gut auf den Pokal vorbereiten, aber in erster Linie müssen wir sehen, dass wir die nötigen Punkte in der Liga sammeln.“ Nikolic hatte Ende März das Team übernommen und konnte am drittletzten Spieltag den Klassenerhalt feiern. „Das wollen wir in diesem Jahr nicht. Wir wollen nicht so lange zittern müssen. Unsere jungen Spieler können sich viel besser entwickeln, wenn sich nicht die ganze Zeit unter Druck stehen“, hofft der SVW-Trainer auf einen Platz im gesicherten Mittelfeld.