Die Hammer SpVg hat derzeit je ein Team in der Westfalenliga und der Landesliga. „Spieler, die den Sprung aus der Jugend nicht direkt in eines dieser Teams schaffen, können bei uns weiter aufgebaut werden“, erklärt Oberdieck den Vorteil für die jungen Spieler. Dabei bleibt die Tür zur HSV aber immer offen. „Wenn sich ein Spieler bei uns für die Landesliga empfehlen kann, dann muss ich ihn vielleicht nach einem Jahr wieder gehen lassen“, so der SVF-Trainer. Als Nachteil für seine Planungen sieht er das nicht: „Im Gegenteil: Die Kooperation soll doch über Jahre hinweg laufen. Wenn einer geht, dann kommt eben der nächste.“ So kann die Hammer SpVg alle ehemaligen Jugendspieler auf sportlich hohem Niveau im Seniorenbereich unterbringen.
„Es ist ein Geben und Nehmen“
Davon profitiert aber auch der SVF Herringen, meint Oberdieck: „Unsere Jugendabteilung ist gerade noch im Neuafbau. Die wirft noch nicht viel ab. Da ist es sehr angenehm für uns, wenn uns junge gut ausgebildete Spieler verstärken. Es ist also ein Geben und Nehmen.“ Denn die Hammer setzen hohe Maßstäbe in Sachen Jugendarbeit. „Das ist schon sensationell gut, was in Hamm geleistet wird. Da müssen die meisten Vereine erst einmal hinkommen“, schwärmt der SVF-Trainer. Die Gefahr, dass dadurch Missstimmungen bei den eigenen Akteuren entstehen, sieht er nicht gegeben: „Wir geben unseren Spielern natürlich genauso die Chance, sich zu beweisen. Auch aus unserer zweiten Mannschaft, die in die Kreisliga B abgestiegen ist, können Spieler aufrücken, wenn sie das Zeug dazu haben.“
„Die Vereine brauchen mehr Respekt“
Entstanden ist der Kontakt zwischen den beiden Vereinen durch den Trainer selbst: „Ich habe früher für Hamm in der Oberliga gespielt. Ich bin immer noch Vereinsmitglied und spiele in der Altherren-Mannschaft mit.“ Nach einigen guten Gesprächen konnten sich die Vereine über den unterzeichneten Kooperationsvertrag freuen. „Das ist alles sehr positiv verlaufen“, betont Oberdieck. „Insgesamt müssen die Amateurvereine mehr Respekt für einander aufbringen. Das ist sehr wichtig. Dafür ist unsere Zusammenarbeit ein ausgezeichnetes Beispiel“, freut sich der Trainer.