Vor dem Drittliga-Spiel gegen den VfB Lübeck trauerten die RWE-Ultras um einen verstorbenen Anhänger aus ihren Reihen. Die Gruppierung „Vandalz“ zeigte zunächst eine große Fahne, auf der Stand: „Vandalz sterben nie“.
Im Anschluss wurde auf der Westtribüne Pyro gezündet - in großem Maße. Die Quittung hat der Klub nun bekommen. Denn das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Rot-Weiss Essen im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen eines unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger mit einer Geldstrafe in Höhe von 28.000 Euro belegt.
Davon kann der Verein bis zu 9300 Euro für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden, was dem DFB bis zum 31. Juli 2024 nachzuweisen wäre.
Und der DFB hat genau gezählt: Am Ende kam man auf mindestens 70 bengalische Feuer, die gezündet wurden. Zudem zehn Blinker. In der Summe musste RWE in der laufenden Spielzeit für drei Vergehen bisher 56.000 Euro bezahlen (Quelle: liga3-online.de).
Damit liegen die Essener - wie im sportlichen Bereich - auf Rang fünf der Strafentabelle. Die Meinungen zu diesem Thema gehen bekanntlich weit auseinander.
Die einen sehen es als Teil der Fankultur, die anderen schlagen jeweils die Hände über dem Kopf zusammen, wenn der Verein wieder zur Kasse gebeten wird. Zumal RWE diese Strafen derzeit nicht mal eben so locker verkraften kann.
Das beste Beispiel: Die Essener bleiben nach dem 0:2 vom Dienstag bei 1860 München nicht im Süden der Republik, wo am Samstag bei Jahn Regensburg das nächste Auswärtsspiel ansteht. Um Kosten zu sparen, geht es erst nach Hause, am Freitag wieder nach Bayern. Die aktuelle Strafe von 28.000 ist deutlich höher als die Kosten, die man hätte, wenn man von Dienstag bis Samstag im Süden geblieben wäre, um sich sportlich besser auf den Knaller beim Spitzenreiter vorzubereiten.
Der Verein hat dem Urteil zugestimmt, das Urteil ist damit rechtskräftig.
So werden Strafen in der 3. Liga berechnet
Abbrennen von pyrotechnischen Gegenständen (je Gegenstand): 350 Euro
Abschießen/Werfen von pyrotechnischen Gegenständen (je Gegenstand): 750 Euro
Eindringen auf das Spielfeld (je Person): 1000 Euro
Werfen von Gegenständen (je Gegenstand): 300 Euro
Verwendung von Laserpointern (je Verwendung): 1000 Euro
Unsportliche Botschaften (je Banner, Transparent o. Ä.):
bis 3m²: 500 Euro
ab 3m²: 2000 Euro