„Der entscheidende Punkt, warum ich für das Schweizer Modell eintrete, ist, dass es in meinen Augen der einzige Weg ist, um eine Super League der internationalen Topklubs zu verhindern“, sagte Watzke den Ruhr Nachrichten.
Das Modell sieht vor, dass jedes Team mindestens zehn statt bisher sechs Spiele in der Vorrunde absolviert. Die UEFA und die einflussreiche Klubvereinigung ECA wollen ab 2024 den Modus ändern, auch eine Aufstockung von derzeit 32 auf 36 Teilnehmer ist angedacht.
„Die Spitzenklubs stehen aktuell unter enormem Druck, weil die Verluste, die gerade wegen der Corona-Pandemie eingefahren werden, unfassbare Dimensionen erreicht haben“, sagte Watzke: „Insofern musste schon ein Format gefunden werden, das eine Super League abwendet.“ Die Drohung einer Abspaltung der „Großen“ von der UEFA war zuletzt wieder ein Thema gewesen.
Watzke will das unbedingt verhindern, immer sei „die Integrität eines Wettbewerbs ein ganz entscheidender Faktor. Und ich werde niemals einen Wettbewerb unterstützen, zu dem es keine offenen Zugänge gibt“, sagte der 61-Jährige.
„Eine geschlossene Gesellschaft wie in der amerikanischen NFL, NHL oder NBA, das ist nicht unser Fußball - und das kann es meines Erachtens nach auch nicht sein“, so Watzke. Klubs könnten aber „belohnt werden, die in der Zehn-Jahres-Wertung gut dastehen und deswegen vielleicht mal einen Wettbewerb nach oben rutschen.“ Sollte ein Verein die Champions-League-Plätze in seiner Liga verpassen, wäre nach der Reform wohl eine Teilnahme auch durch sportliche Erfolge der Vergangenheit möglich.
Die Anhänger in Dortmund werden Watzkes Aussagen nicht gerne hören. Gemeinsam mit der Fanvereinigung „Club Nr. 12“ von Bayern München formulierte die BVB-Fanabteilung ein Schreiben und kritisierte die Ideen. Der Fußball, „der sich in vielerlei Hinsicht bereits an einer kritischen Belastungsgrenze“ befände, dürfe „das Rad nicht noch weiter überdrehen“. sid