Der Abstieg in die 2. Bundesliga ist für den FC Schalke 04 nach dem 0:0 im Keller-Krimi gegen den FSV Mainz 05 noch wahrscheinlicher geworden - die Planungen gehen intern ohnehin schon seit Wochen ausschließlich Richtung Zweite Liga. Eine wichtige Frage ist bereits beantwortet: Dimitrios Grammozis (42) soll Schalke als Trainer zum Wiederaufstieg führen. Doch wer stellt als Sportchef die Mannschaft zusammen?
Aktuell ist Peter Knäbel (54) vorläufig für den sportlichen Bereich der Schalker verantwortlich. Aber eben vorläufig. Der Aufsichtsrat sucht nach einem passenden Kandidaten - und hat auch einen ins Auge gefasst. Einen, der aktuell noch bei einem anderen Klub unter Vertrag steht.
Handelt es sich um Schalkes ehemaligen Sportchef Horst Heldt (51)? Heldt ist seit November 2019 Sport-Geschäftsführer des 1. FC Köln, steht beim FC bis Juni 2023 unter Vertrag. Auf die Frage, wie er Gerüchte über eine Schalke-Rückkehr kommentieren würde, antwortete Heldt ausweichend: "Ich kann sagen, dass ich mich hier grundsätzlich sehr, sehr wohl fühle. Dass wir hier eine Menge Aufgaben haben, die es zu bewältigen gilt und die sehr herausfordernd sind - kurz- und langfristig. Wir haben alle das große Ziel, in der Bundesliga zu bleiben. Und darauf liegt der Fokus. Es macht keinen Sinn, sich an Spekulationen zu beteiligen." Heldt hätte auch sagen können: "Da ist nichts dran." Klar ist: Durch diese Antwort hält sich Heldt eine Hintertür offen. Sollte der 1. FC Köln absteigen, würde er sehr stark in Bedrängnis geraten.
Wie Heldt auch in Interviews mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) stets betonte, hängt sein Herz noch sehr an Schalke 04. Von Juli 2010 bis Juni 2016 arbeitete der ehemalige Nationalspieler für die Königsblauen. War er zunächst verantwortlich fürs Marketing, übernahm er im März 2011 die Aufgabe des Sportvorstands als Nachfolger von Felix Magath. Unter Heldts Regie gewann Schalke den DFB-Pokal (2011), zog dreimal in die Champions League (2012, 2013, 2014) und dreimal in die Europa League (2011, 2015, 2016) ein. Als Schalke in der Saison 2015/2016 zum zweiten Mal in Folge die Champions League verpasst hatte, musste Heldt gehen. Er wurde durch Christian Heidel ersetzt. Noch immer unterhält Heldt aber beste Kontakte nach Gelsenkirchen, auf der Geschäftsstelle hat er noch einige Freunde.
Nach seiner Zeit auf Schalke arbeitete Heldt von März 2017 bis April 2019 für Hannover 96. Zunächst führte er das Team zurück in die Bundesliga. Als der Verein dort in Abstiegsgefahr geraten war, musste Heldt wieder gehen. Nur sieben Monate nach seinem Rauswurf unterschrieb er dann einen Vertrag in Köln - seinem zweiten Herzensverein neben Schalke 04. Beim FC begann Heldt als Spieler seine Profi-Karriere.