Rot-Weiss Essen hat auf dem Weg ins DFB-Pokal-Viertelfinale Arminia Bielefeld (1:0), Fortuna Düsseldorf (3:2) und Bayer Leverkusen (2:1) ausgeschaltet. Interessant: In jedem dieser Spiele wählte RWE-Trainer Christian Neidhart ein anderes System - und: jedesmal war RWE erfolgreich.
Gegen Bielefeld agierten die Essener in einem 4-4-2-, gegen Düsseldorf in einem 4-5-1- und gegen Leverkusen in einem 5-3-2-System. Holstein Kiel wird sich nur schwer auf die Essener Startelf und deren Taktik einstellen können. Neidhart ist immer wieder für Überraschungen gut. Das zeigten auch die drei Start-Aufstellungen in den vergangenen drei Runden.
Dass nun mit Amara Condé (in Quarantäne) und Sandro Plechaty (Knorpelschaden) zwei vermeintlich gesetzte Spieler für das Holstein-Spiel fehlen, bereitet Neidhart keine großen Kopfschmerzen. "Wir haben auch noch andere Möglichkeiten, viele Optionen", sagte der 52-jährige Fußballlehrer [article=514536]auf der Pressekonferenz am Montag[/article]. RevierSport nennt drei mögliche RWE-Startelf-Optionen gegen Kiel. Zuvor werfen wir aber einen Blick auf die verschiedenen Startaufstellungen in den Runden zuvor.
So begann RWE gegen Bielefeld (4-4-2):
Davari - Plechaty, Heber, Hahn, Herzenbruch - Backszat, Grote, Kehl-Gomez, Grund - Engelmann, Futkeu.
So begann RWE gegen Düsseldorf (4-5-1):
Davari - Plechaty, Heber, Hahn, Herzenbruch -Young, Grote, Kehl-Gomez, Condé, Endres - Engelmann.
So begann RWE gegen Leverkusen (5-3-2):
Davari - Plechaty, Heber, Hahn, Herzenbruch, Grund - Condé, Grote, Kehl-Gomez - Young, Engelmann.
Acht Spieler waren bisher im DFB-Pokal immer gesetzt
Was auffällt, ist die Essener Defensivreihe. Diese war mit Torhüter Daniel Davari, der jeweils bärenstarke Leistungen an den Tag legte, sowie der Viererkette um Sandro Plechaty, Daniel Heber, Alexander Hahn und Felix Herzenbruch gesetzt. Davor agierten auch immer Dennis Grote und Kapitän Marco Kehl-Gómez sowie vorne drin Torjäger Simon Engelmann. Von diesen acht bisher immer gesetzten Spielern fällt diesmal Plechaty aus. Um Plechaty, aber auch Condé zu ersetzen, hat Trainer Neidhart mehrere Optionen. RevierSport spielt diese mal durch.
Option 1 (4-2-3-1):
Davari - Behounek, Heber, Hahn, Grund - Grote, Kehl-Gomez - Dorow, Harenbrock, Young - Engelmann.
Diese Aufstellung bewährte sich zuletzt in Düsseldorf nicht. 0:3 unterlag RWE der Fortuna-Reserve. Es ist höchstunwahrscheinlich, dass Neidhart sich für diese Formation entscheidet. Allen voran konnten Jonas Behounek und Jan-Lucas Dorow ihre Chance nicht nutzen.
Option 2 (4-2-3-1):
Davari - Weber (Hildebrandt), Heber, Hahn, Herzenbruch (Grund) - Grote, Kehl-Gomez - Lewerenz, Harenbrock, Young - Engelmann.
Im 4-2-3-1-System fühlt sich RWE am wohlsten. Vielleicht ist das auch eine Variante für das Kiel-Spiel. Dabei ist allen voran die rechte Abwehrseite nach der Verletzung von Plechaty vakant. Behounek nutze seine Chance in Düsseldorf nicht. Hierfür kommen der nominelle Innenverteidiger Felix Weber und der Defensivallrounder Jonas Hildebrandt infrage. Für Weber spricht die größere Drittliga-Erfahrung, für Hildebrandt mehr Spielpraxis im DFB-Pokal. Steven Lewerenz wäre mit Sicherheit eine Option gegen Kiel. Schließlich geht es gegen seinen Ex-Klub. Neidhart betonte schon auf der PK, dass Lewerenz auf jeden Fall zum Einsatz kommen wird. Die Frage ist nur von Beginn an oder von der Bank aus?
Option 3 (5-4-1):
Davari - Weber (Hildebrandt), Heber, Hahn, Herzenbruch, Grund - Young, Grote, Kehl-Gomez, Lewerenz (Endres) - Engelmann.
Diese Option liest sich sehr interessant. Mit einer Fünferkette, in der die Außen Weber/Hildebrandt und allen voran auf links Grund auch Offensivakzente setzen, schaltete RWE auch im Achtelfinale Bayer Leverkusen aus. Warum nicht auch so gegen Kiel spielen? Hierbei würden in der Offensive der Ex-Kieler Lewerenz, aber auch Joshua Endres eine Option sein, um für Amara Condé in die Elf zu rutschen. Engelmann wäre der einzige Stürmer - wie so oft auch im Liga-Alltag.
Wir lassen uns überraschen, wie RWE im Endeffekt auflaufen wird. Wie betonte Christian Neidhart schon: "Wir haben einige Optionen."