Die Leverkusener verloren gegen den Schweizer Double-Sieger Young Boys Bern nach dem 3:4 im Hinspiel auch im eigenen Stadion mit 0:2 (0:0).
Damit ist im Achtelfinale keiner aus dem Bundesliga-Trio mehr vertreten. Zuvor waren der VfL Wolfsburg bereits in den Playoffs gegen AEK Athen und 1899 Hoffenheim am früheren Abend gegen Molde FK aus Norwegen ausgeschieden. Für Leverkusen, das nur drei der letzten 13 Pflichtspiele gewann, ist es nach dem peinlichen Pokal-Aus beim Viertligisten Rot-Weiss Essen vor drei Wochen die nächste bittere Enttäuschung. Der zuletzt offen gelebte Traum vom ersten Titel seit 1993 ist diesmal schon Ende Februar ausgeträumt. Trainer Peter Bosz dürfte damit trotz gegenteiliger Bekenntnisse der Vereinsführung durchaus in Erklärungsnot geraten.
Der etatmäßige Ersatztorhüter Niklas Lomb patzte beim 0:1 durch Jordan Siebatcheu (48.) wie schon vier Tage zuvor im Liga-Spiel beim FC Augsburg gravierend, als er eine abgefälschte Flanke aus der Hand fallen ließ. Für die Entscheidung sorgte Christian Fassnacht mit seinem Treffer vier Minuten vor dem Abpfiff. Für Bern und den von Borussia Mönchengladbach umworbenen Trainer Gerardo Seoane ist es derweil der erste Einzug in ein europäisches Achtelfinale seit 60 Jahren.
Die Gäste aus der Schweiz waren in der ersten Halbzeit die gefälligere Mannschaft. Bayer kam vor der Pause zu keiner wirklich nennenswerten Torchance. Für die außergewöhnlichste Szene sorgte unfreiwillig Bosz, der am Spielfeldrand einen Ball aufheben wollte, wegrutschte und sich danach mit einer wilden Geste selbst anfeuerte.
Bayer-Sportchef Rudi Völler schaute beim Pausenpfiff beschwörend nach oben. Doch statt mit Beistand von oben begann die zweite Halbzeit mit einem Schockmoment, als der schon im Hinspiel zweimal erfolgreiche Siebatcheu das erneute Lomb-Missgeschick nutzte und den Ball aus einem Meter per Kopf über die Linie drückte. Bailey hätte fast spektakulär den Ausgleich erzielt, sein Hackenschuss aus vier Metern prallte Bern-Torhüter David von Ballmoos aber genau auf den Oberkörper (56.). Bosz brachte nun Lucas Alario als zweiten Mittelstürmer neben Patrik Schick. Sein Team rannte nun engagiert und wild, aber auch plan- und ideenlos an. dpa