Edin Terzic wirkte wie von schweren Lasten befreit. Nach dem 3:2-(3:1)-Coup seiner Mannschaft im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Sevilla hatte der zuletzt leidgeprüfte Interimscoach von Borussia Dortmund endlich wieder Grund zur Freude. Wie von ihm erhofft, spielte der zuletzt formschwache BVB endlich mal wieder den Fußball, für den er eigentlich steht. „Das waren keine leichten Tage, keine leichten Wochen. Aber heute haben wir eine überragende Teamleistung geboten und können stolz darauf sein“, kommentierte der 38-Jährige.
Anders als in der heimischen Liga, in der sich der Revierclub mittlerweile mit Rang sechs begnügen muss, überzeugte die Mannschaft mit viel Leidenschaft und großer Zielstrebigkeit. Vor allem die famose erste Halbzeit erinnerte an große Champions-League-Abende der Vergangenheit. Dank der Treffer von Mahmoud Dahoud (19.) und Erling Haaland (27./43.) scheint der erste Viertelfinal-Einzug seit 2017 vor dem Rückspiel am 9. März in Dortmund zum Greifen nahe. „Das fühlt sich sehr, sehr gut an. Wir sind glücklich, dass wir hier ein Ausrufezeichen setzen konnten“, schwärmte Kapitän Marco Reus.
Sollte der Borussia der Einzug in den erlauchten Kreis der besten acht europäischen Teams wirklich gelingen, hätte Haaland maßgeblichen Anteil daran. Schließlich lief der Norweger auch in Sevilla zu großer Form auf und stellte mit seinen Saisontoren sieben und acht in der Königsklasse die Zeichen auf Sieg. Seine imposante Quote von insgesamt 18 Toren in seinen ersten 13 Champions-League-Spielen ist unübertroffen und dürfte weitere Begehrlichkeiten von Top-Clubs wecken. „Edin hat viel mit mir geredet. Er hat gesagt, dass es mein Spiel werden wird und ich meine Chancen bekommen werde. Die habe ich genutzt. Es war ein wichtiger Sieg“, sagte Haaland.
Terzic verwies zwar auf die große mannschaftliche Geschlossenheit, bedachte Haaland aber dennoch mit einem Sonderlob: „Wie er die Tore macht, ist überragend. Aber wie er sich heute in den Dienst der Mannschaft gestellt hat, das ist das, was wir brauchen“, sagte er mit Verweis auf den unermüdlichen Einsatz des Torjägers. Dass auch der erstmals seit Dezember in die Startelf beorderte Mahmoud Dahoud traf, machte das Glück der Dortmunder perfekt. „Die ganze Mannschaft hat diesmal nicht den Kopf hängen lassen“, kommentierte der Mittelfeldspieler mit Verweis auf den frühen Gegentreffer durch Suso (7.).
Selbst das späte zweite Tor des Gegners durch Luuk de Jong (84.) konnte die Freude der Dortmunder nur bedingt schmälern. „Das war zwar ärgerlich, aber es überwiegt das Positive. Wir sind sehr glücklich über die gute Ausgangslage, in die wir uns mit diesem Spiel gebracht haben“, befand Terzic. dpa