„Ohne Zweifel trage ich Verantwortung für […] Entscheidungen, die ich stets nach bestem Wissen und Gewissen getroffen habe. Hierzu gehören auch Fehlentscheidungen, die mich im Nachhinein sehr ärgern.“ Mit diesen Worten wurde Jochen Schneider am Nachmittag in der Schalker Pressemitteilung zitiert, die verlauten ließ, dass sich der aktuelle Sportvorstand und die Knappen im Sommer trennen.
Wenige Stunden später erklärte der 50-Jährige im Schalker Format „mitGEredet digital“, welche Entscheidungen er damit unter anderem meinte: Da wäre zum Beispiel die Trennung von Vedad Ibisevic. „Die Beziehung zwischen Manuel Baum und Ibisevic war problembehaftet. Die Chemie hat nicht gestimmt“, erklärte Schneider. Er beteuerte, es sei ein Fehler gewesen, den 36-Jährigen zu suspendieren: „Das haben wir gespürt, als Goncalo Paciencia ausfiel. Auf Vedad lasse ich nichts kommen.“
Corona drängte Schneider zu unpopulären Entscheidungen
Auch die Abgänge von Jonjoe Kenny und Daniel Caligiuri bedauert Schneider im Nachhinein. Das Problem: Aufgrund der Corona-Pandemie musste Schalke in den vergangenen Monaten knallharte Abstriche machen. Kenny „hätte nichts lieber gemacht, als hier zu bleiben, aber waren finanziell nicht in der Lage“, begründete Schneider die Entscheidung, den Rechtsverteidiger nicht gekauft zu haben.
Caligiuri habe man indes ein „sehr gutes, verbessertes“ Angebot unterbreitet, das der mittlerweile ablösefrei nach Augsburg abgewanderte Mittelfeldspieler zunächst nicht annehmen wollte. „Nach Corona waren wir nicht mehr in der Lage, das Angebot aufrechtzuerhalten und mussten es dann zurückziehen.“
Timo Becker soll langfristigen Vertrag erhalten
Ein Plan, den Schneider auf Schalke ganz offenbar noch aktiv mitschmiedet, ist der mit Timo Becker. Wie der 50-Jährige gegenüber den Mitgliedern bestätigte, wollen die Knappen den Vertrag mit dem Verteidiger langfristig verlängern. Becker war im Sommer 2019 von Rot-Weiss Essen zum FC Schalke II gewechselt. Seit der Saison 2020/21 ist der 23-Jährige ein fester Bestandteil des Profikaders. Das soll in Zukunft genau so bleiben – wahrscheinlich auch ligenunabhängig.