Aus der 3. Liga angelte sich Rot-Weiß Oberhausen vor der Saison Mittelstürmer Sven Kreyer von Viktoria Köln. Der langjährige Stammspieler hatte dort seinen Platz in der ersten Elf verloren, kam aber mit der Empfehlung von 38 Toren und 18 Vorlagen in 127 Einsätzen aus Köln zu den Kleeblättern. Dort ist der 29-Jährige gesetzt. Er absolvierte bislang alle 21 Ligaspiele für RWO in dieser Saison.
So richtig ins Rollen kam er aber erst in der vergangenen Spielen. Seine beiden Treffer beim 5:0 gegen den FC Wegberg-Beeck waren seine Saisontreffer acht und neun. Davon erzielte er vier in den letzten drei Ligaspielen. „Ich habe nie an ihm gezweifelt“, sagte RWO-Sportchef Patrick Bauder.
Auch sein Trainer Mike Terranova war nach dem Spiel voll des Lobes über seinen Routinier: „Er hatte 14 Tage nicht trainiert. Wenn es eng gewesen wäre, hätte er auch durchgespielt. Er versteht, was ich von ihm will. Er ist locker. So lange er so liefert, ist er unantastbar.“
Das war aber nicht immer so. Nachdem „Terra“ das Amt von Dimitrios Pappas übernommen hat, habe er einiges verändern müssen. „Er hat intern von mir viel Kritik bekommen, aber im Moment setzt er die Sachen sehr gut um“, bestätigte der Coach. Er sagte aber auch, dass für ihn nicht nur die Torquote entscheidend ist. „Für einen Stürmer ist das natürlich immer gut. Aber ich messe Sven nicht nur an Toren, sondern mir geht es auch um das Zusammenspiel. Darum, dass er auch Bälle festmacht, damit die anderen auch nachrücken können. Er ist auch ein Kombinationsspieler“, erklärte Terranova.
Kreyer: "Wir sind selbstbewusst genug, dass wir in der Rückrunde einige Spiele mehr gewinnen werden"
Kreyer selbst war nach dem Abpfiff zufrieden: „Wir hatten auch Spiele dabei, bei denen wir nicht so zielstrebig waren. Diesmal hat es gepasst. Wir haben es bis zum Ende durchgezogen mit unserer fußballerischen Qualität.“ Das sei auch wichtig: „Wir wollten den nächsten Schritt machen. Das ist uns gelungen. Wir haben nicht nach dem 1:0 aufgehört, sondern weitergespielt und vier weitere Tore geschossen, um auf Nummer sicher zu gehen - und wir haben zu Null gespielt.“
Das Zusammenspiel mit Shun Terada und Shaibou Oubeyapwa im Sturm werde immer besser. „Shun ist gelernter Stürmer und eigentlich auch kein Linksaußen, es war klar, dass es etwas dauert. Aber je länger wir zusammen spielen, desto besser klappt es.“ Dennoch müsse man mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben: „Wir sind jetzt gut gestartet mit dem 5:0, aber mehr ist es auch nicht. Man sollte jetzt nicht durchdrehen und denken, dass wir jetzt jeden Gegner 5:0 weghauen.“ Dennoch glaubt Kreyer, dass das Thema Abstieg sich bald erledigt haben dürfte: „Tabellarisch ist es nicht so, dass wir unten komplett raus sind. Aber wir sind schon selbstbewusst genug, dass wir in der Rückrunde einige Spiele mehr gewinnen werden, als in der Hinrunde und dann haben wir automatisch mit unten nichts zu tun.“