Nach dem 0:2 (0:0) gegen den SC Freiburg hat Manuel Baum den schlechtesten Start eines Trainers in der königsblauen Bundesligageschichte hingelegt. Sein zehntes erfolgloses Spiel war gleichzeitig die 28. Partie des Traditionsklubs in Folge ohne Sieg - zum 55 Jahre alten Rekord von Tasmania Berlin fehlen nur noch drei.
„Wir verlieren zu schnell die Hoffnung. Wir müssen mehr glauben“, klagte Benjamin Stambouli bei Sky. Das niederschmetternd späte 2:2 beim FC Augsburg am Wochenende sei „sehr schwer für den Kopf“ gewesen.
Mit einer ideen- und mutlosen Leistung verpasste Schalke den von Baum versprochenen ersten Dreier vor Weihnachten und droht mit nur vier Punkten als Tabellenletzter immer mehr den Anschluss zu verlieren. Der vermeintliche Konkurrent Freiburg ist nach dem Doppelpack von Roland Sallai (50. und 68.) bereits zehn Punkte entfernt.
Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) hat Baum gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld die nächste Chance auf seinen ersten Sieg. Übertroffen hat der 41-Jährige aber bereits Karl-Heinz Marotzke, der 1967 seine Tätigkeit auf Schalke mit neun sieglosen Spielen begonnen hatte.
Auch das Comeback des begnadigten Mittelfeldspielers Amine Harit half nicht. Der hochveranlagte, aber egozentrische Dribbler sollte nach seiner aufgehobenen Suspendierung als „Zehner“ die Fäden ziehen. „Er hat seinen Fehler vollumfänglich eingesehen“, sagte Baum bei Sky, „wir wissen, was er für Qualitäten hat.“
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Der Marokkaner wollte zeigen, dass er verstanden hatte: Er lief die Freiburger ein paarmal hoch an, verlor allerdings auch leichtfertig den Ball, als er die erste Torchance des Spiels durch Sallai ermöglichte (8.). Danach tauchte Harit immer mehr ab, in der 70. Minute war nach einem schwachen Spiel Schluss für ihn.
Schalke überließ den Breisgauern weitgehend die Initiative, die im Spielaufbau alle Zeit der Welt hatten, aber wenig damit anzufangen wussten. So blieben beide Torhüter in der ersten halben Stunde beschäftigungslos.
Verzichten musste Baum nicht nur auf Stürmer Mark Uth, der nach seinem unglücklichen Zusammenprall in Augsburg an einer Gehirnerschütterung laboriert, sondern weiterhin auch auf Stammtorwart Frederik Rönnow (Oberschenkelverletzung) und Angreifer Gonzalo Paciencia (Knie-OP).
Es dauerte bis zur 31. Minute, bis Schalke erstmals gefährlich vor das Freiburger Tor kam: Nach einer Hereingabe von Benito Raman rettete SC-Verteidiger Manuel Gulde knapp vor Rabbi Matondo. Erstmals eingreifen musste Freiburgs Keeper Florian Müller fünf Minuten später bei einem Schuss von Suat Serdar.
Den ersten wirklich sehenswerten Angriff des Abends schloss Sallai per Kopf mit der Freiburger Führung ab. Jonathan Schmid hatte nach Vorarbeit des starken Vincenzo Grifo geflankt. Auch das zweite Tor leitete der italienische Nationalspieler mit einem klugen Pass ein. sid