So richtig freuen konnte sich Patrick Osterhage nach dem Unentschieden gegen Rot-Weiß Oberhausen nicht. In der letzten Minute fingen sich die Borussen den Ausgleichstreffer durch einen Kopfball von Tim Stappmann. „Die Enttäuschung überwiegt nach so einem Ausgleich natürlich.“
Dass der erst 20-Jährige nach einer nahezu niemals enden wollenden Verletzungspause von ungefähr anderthalb Jahren gegen Oberhausen wieder eine Halbzeit spielen durfte und obendrein ein Tor erzielte und das zweite einleitete, wird er wohl erst in ein paar Tagen realisieren.
Von Bremen nach Dortmund
Im Sommer 2019 fiel Osterhage mit einer Entzündung im Knie bis auf Weiteres aus. Bis auf Weiteres hieß in diesem Fall über 500 Tage. Eine unvorstellbar lange Zeit für den damals 19-Jährigen. Im Alter von 17 Jahren wurde der zentrale Mittelfeldspieler von Bremens U17 für die U19 von Dortmund verpflichtet. Mit Werders B-Junioren spielte Osterhage eine grandiose Saison und kam mit großen Erwartungen in den Pott.
Auch in der ersten Saison sorgte er zusammen mit seinem jetzigen Teamkollegen Tobias Raschl für Furore. Bis zum Juni 2019. Fortan spielte sich ein immer wiederkehrender Zyklus von Reha und Rückschlägen ab. Bis zum 16. Dezember 2020. „Klar, ich habe mich sehr gefreut! Selber habe ich aber nicht damit gerechnet, direkt ein Tor zu erzielen. Aber das ist natürlich umso schöner.“
Fitness hat oberste Priorität
Dass Osterhage von seiner langen Leidenszeit mental geschädigt sei, wäre übertrieben. Doch er behandelt sowohl sein Comeback, als auch seine Ziele für die restliche Saison mit Vorsicht: „Das Wichtigste für mich ist fit zu sein und fit zu bleiben. Großartigen Druck mache ich mir nicht. Klar gibt es immer Bereiche, in denen ich mich verbessern will. Doch das Wichtigste ist, gesund zu sein.“
Mit Osterhage hat Dortmund-Trainer Enrico Maaßen im Zentrum einen weiteren Hochkaräter hinzugewonnen. Sofern der 20-Jährige fit bleibt, ist er eine echte Bereicherung für die Dortmunder U23. Das hat er gegen Oberhausen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Zu wünschen wäre es ihm.