Es sind die schmerzhaftesten Pleiten, die man als Fußballspieler erleben kann. Wenn man aber, wie es dem KFC Uerdingen widerfahren ist, in zwei Heimspielen eine teils drückende Überlegenheit nicht in etwas Zählbares ummünzen kann, hat man am Ende doch einiges falsch gemacht. Am Freitagabend reichte ein individueller Fehler aus, um das Spiel gegen bis zu diesem Zeitpunkt einfallslose und passive Verler völlig aus der Hand zu geben.
„Die passieren in unserer stabilen Grundordnung eigentlich nicht“, sagte Stefan Krämer über den Aussetzer von Patrick Göbel. Sollten sich die Krefelder nach den vergeigten Auftritten in der Merkur Spiel-Arena auch in den kommenden Spielen nicht belohnen, könnte es irgendwann auch zu einem psychologischen Knacks kommen. Von einem Kopfproblem scheint die neuformierte Mannschaft allerdings noch weit entfernt zu sein. „Die Jungs haben eine super Mentalität. Die Mannschaft hat eine große Perspektive, wenn man sie weiter entwickeln lässt“, meinte der Trainer.
Kirchhoff und Marcussen droht nächste Pause
Optimistisch machte den 53-Jährigen vor einer Woche noch die lang ersehnte Rückkehr von Jan Kirchhoff. Der Innenverteidiger musste nach seinem Muskelbündelriss im Mai ein halbes Jahr zuschauen. In München stand der Ex-Schalker erstmals wieder in der Startelf. Prompt brauchte der 30-Jährige gegen Halle wieder eine Pause, um gegen Verl wieder voll belastbar zu sein. So lautete zumindest der Plan.
Aufgegangen ist er nicht, denn Kirchhoff verletzte sich beim Aufwärmen. Nichts wurde es mit einem erneuten Startelfeinsatz. „Er hatte sich morgens beim Abschlusstraining noch sehr gut gefühlt. Jetzt müssen wir die Bilder abwarten“, sagte Krämer, der von einer Adduktorenverletzung ausgeht. Auch Gustav Marcussen droht auszufallen. Dabei hatte der Däne bis zu seiner Verletzung in der ersten Halbzeit vollends überzeugt. Beim Offensivmann deutet alles auf einen Zehbruch hin.
„Wir dürfen uns davon nicht groß beeinflussen lassen, wollen eine gute Trainingswoche hinlegen und dann fahren wir nach Dresden“, so Krämer. Um schnelle Aufbauarbeit zu leisten, gibt es sicherlich angenehmere Aufgaben als ein Auswärtsspiel einem Topfavoriten auf den Zweitliga-Aufstieg.