Rot-Weiss Essen ist nach zwölf Spielen (acht Siege, vier Unentschieden) in der Regionalliga West immer noch ungeschlagen. Am Wochenende pausiert das Team, bevor es am Mittwoch zu Borussia Mönchengladbach II geht.
Wie der RWE-Sportchef das erste Viertel der Saison beurteilt, verrät Jörn Nowak (34) im RevierSport-Gespräch.
Jörn Nowak über... das ausgefallene Straelen-Spiel: "Der Spielausfall ist für uns sehr ärgerlich, da wir gut drauf sind und unseren Lauf gern fortsetzen wollten. So werden wir das Wochenende nutzen, um uns optimal auf das Nachholspiel gegen Mönchengladbachs U23 am Mittwoch vorzubereiten. Wir sind froh, dass wir einen effektiven Weg gefunden haben, in der Regionalliga flächendeckend zu testen. Die Tests müssen aber dazu führen, dass weniger Spiele corona-bedingt ausfallen als vorher, andernfalls macht eine regelmäßige Testung keinen Sinn. Damit das funktioniert, brauchen wir einen einheitlichen Umgang mit den Testergebnissen und eine penible Einhaltung der Hygienevorschriften innerhalb der Vereine, um die Ausbreitung des Virus innerhalb einer Mannschaft zu verhindern."
die aktuelle sportliche Situation: "Wir sind auf einem guten Weg, spielen sehr souverän und geduldig und lassen defensiv kaum etwas zu. Viele unserer Spiele laufen derzeit nach dem gleichen Muster ab, der Gegner erwartet uns tief und kompakt. Da gilt es für uns erstmal Mittel und Wege zu finden, um in Führung zu gehen. Hier wollen wir daran arbeiten, gerade zu Beginn eines Spiels effizienter und zielstrebiger zu werden. Dann wird vieles einfacher. Um attraktive Spiele zu sehen, müssen aber beide Mannschaften ein Interesse daran haben, das Spiel zu gestalten. Wenn dem nicht so ist, entstehen halt Geduldsspiele, wie man sie in allen Ligen beobachten kann. Im Endeffekt geht es für uns in der aktuellen Situation aber nur darum, konstant zu punkten. Denn eines ist klar: nicht nur den Fans fehlt der Stadionbesuch – auch den Spielern und dem Verein fehlt die Anwesenheit unserer Fans extrem." das verzerrte Tabellenbild (z.B.: Schalke II 14, RWE zwölf, Aachen acht Spiele): "Das verzerrte Tabellenbild gehört zu dieser besonderen Saison nun mal dazu. Ich bewerte das aber eher positiv. Denn wenn uns Anfang September jemand gesagt hätte, dass wir Mitte November noch die Chance haben, die Hinrunde bis Weihnachten bis auf wenige Ausnahmen nahezu komplett abzuschließen, hätten wir das sicher alle unterzeichnet. Im neuen Jahr haben wir dann fast sechs Monate Zeit, um die Saison zu Ende zu spielen. Ich wünsche mir, dass die vulnerablen Bevölkerungsgruppen schnellstmöglich durch einen Impfstoff geschützt werden und sich dadurch eine neue Normalität im Umgang mit dem Virus entwickelt."
die hartnäckigsten Konkurrenten: "In der Tabelle zeichnet sich eine Tendenz ab. Ich denke, dass die Mannschaften, die aktuell oben stehen auch zurecht dort stehen. Dazu muss man auch Aachen zählen, die bisher ja erst acht Spiele absolviert haben. An den Tordifferenzen sieht man aber, wie eng die Spiele in dieser Liga sind. Deshalb glaube ich auch, dass sich das Tabellenbild bis Weihnachten noch verändern wird."
das Programm bis zum Jahresende: "Wir wollen weiter fleißig punkten und uns stabilisieren. Wir haben bis Weihnachten noch einige englische Wochen, in denen wir unser Punktekonto weiter ausbauen wollen. Dafür müssen wir, wie es der Trainer schon gefordert hat, gierig bleiben und wie bisher Spiel für Spiel eine hohe Bereitschaft und den absoluten Siegeswillen auf den Platz bringen."
die Fortschritte von David Sauerland nach seinem Kreuzbandriss: "David macht erfreuliche Fortschritte und hat bereits mit dem Lauftraining begonnen. Allerdings wird es bis zur vollständigen Genesung noch einige Zeit dauern. Wir freuen uns, dass es bisher keinerlei Komplikationen gab. So möge es bleiben."
ein Trainingslager im Winter: "Die kurze Vorbereitung auf die Rückrunde werden wir in Essen absolvieren. Ein Trainingslager ist nicht geplant."