Etwas mehr als neun Jahre ist Ivo Grlic mittlerweile beim MSV Duisburg unter Vertrag. Er ist eine der großen Konstanten in der Führungsriege der Zebras und hat in den vergangenen Jahren einiges mitgemacht. Sei es der Zwangsabstieg im Sommer 2013 und danach folgend zwei Auf- und zwei Abstiege. Seine Transfers und Entdeckungen haben immer wieder eingeschlagen. Nun wächst jedoch auch die Kritik am gebürtigen Münchner.
Schließlich passt beim MSV in der laufenden Saison wenig. Nach acht Punkten aus acht Spielen steht der Traditionsklub auf einem Abstiegsplatz in der 3. Liga. Der Gang in die Regionalliga wäre der absolute Super-GAU für die Duisburger, die am Dienstag Trainer Torsten Lieberknecht freigestellt und nun Gino Lettieri zurückgeholt haben. Auch dies hat beim Anhang nicht nur für Jubelstürme gesorgt. Auf der Vorstellungspressekonferenz von Lettieri hat Grlic deshalb nun das Wort ergriffen und einige Dinge klargestellt.
Grlic nicht alleine verantwortlich
„Es heißt, dass wir den selben Berater hätten, dabei wusste ich gar nicht, dass ich einen habe“, kommentiert er Gerüchte aus den sozialen Medien. Auch gegen den Vorwurf, dass Lettieri wegen ihrer Freundschaft gekommen sei, wies er klar zurück: „Wir standen seit Ende 2015 fünf, sechs Mal im telefonischen Austausch. Das ist mit ehemaligen Trainern oder Spielern aber nichts Besonderes. Wir haben ein Stellenprofil erstellt und das erfüllt er. Wir sind von seinen Qualifikationen und Fähigkeiten überzeugt.“ Zudem habe er die Entscheidung nicht alleine getroffen, sondern in einem sieben- oder achtköpfigen Gremium. „Ich bin verantwortlich, wenn etwas nicht gelingt. Es ist normal, dass die Leute unzufrieden sind.“
MSV-Präsident Ingo Wald sprang seinem Sportdirektor zur Seite: „Wir müssen auch eine Teilschuld bei uns suchen“, sagte er. Der Etat sei anfangs von 4,5 Millionen auf vier Millionen Euro gekürzt worden. Diese Summe hätten die bestehenden Verträge jedoch bereits ausgereizt. Auch durch die Anstrengungen von Grlic, habe man es ermöglichen können, den Etat der vergangenen Saison erneut zu erreichen. „Da war der Transfermarkt bereits abgegrast. Dies erschwert die Arbeit der Sportlichen Leitung.“
Grlic selbst hätte die Umstände nicht öffentlich gemacht, wie er betont. „Es ist nicht meine Art zu jammern. Ich bin mir sicher, dass die Mannschaft mehr Potenzial hat und ich hoffe, dass Gino das Potenzial in die richtige Richtung lenkt. Die Mannschaft hat noch nicht ihr wahres Gesicht gezeigt.“