Nach einigen Minuten wurde es Manuel Baum zu bunt. Als ein Journalist den Trainer des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 in der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim 1. FSV Mainz 05 auf die trostlose Serie seiner Mannschaft ansprach, reagierte der 41-Jährige mit einer klaren Ansage. Schließlich hatten das Erstrundenspiel im DFB-Pokal beim Regionalligisten Schweinfurt 05 (4:1) und das schwache Abschneiden der Schalker in diesem Kalenderjahr die Fragen inhaltlich dominiert.
„Ich habe mich damit überhaupt nicht beschäftigt“, entgegnete er auf die niederschmetternden Zahlen, die sich zu der erschreckenden Serie von 22 Bundesliga-Spielen ohne Sieg formen ließen. In keiner dieser Partien erzielten die Königsblauen mehr als ein Tor, kassierte in den vergangenen 18 Partien dafür immer mindestens eins. Die jüngste Auswärtsbilanz liest sich besonders schlimm: Zuletzt gab es fünf Niederlagen am Stück - die Tordifferenz aus den letzten vier Spielen: 0:19.
Mannschaft nimmt Positives aus dem Schweinfurt-Spiel mit
Davon höre er zum ersten Mal, so der gebürtige Landshuter. Er wolle auch nicht darüber nachdenken. „Nachdenken: Schon allein das Wort ist rückwärtsgewandt und macht einen langsam. Geht nach vorne!“, rief er in Richtung der Pressevertreter.
Und als Baum einen anderen Kollegen im Begriff wähnte, das Wort „Endspiel“ in den Mund zu nehmen und die Auswärtspartie bei den Rheinhessen so zu titulieren, hakte er vorsichtshalber ein: „Nein, nein, es ist kein Endspiel“, so Baum. Ja, die Begegnung am Samstag sei „für uns immens wichtig“, aber in erster Linie müsse sein Team über „Haltung, Mentalität und Kampf“ in die Partie finden.
Ob er vor dem Kellerduell zwischen dem Tabellenletzten und dem Vorletzten Druck empfinde, wollte jemand wissen. Das Wort „Druck“ aber fand Baum zu negativ. „Spannung ist da, auf jeden Fall. Und ich finde es ganz wichtig, dass wir auf ein optimales Spannungsniveau kommen würden.“
Und dann fand der Schalke-Trainer doch noch etwas Positives daran, dass es unter der Woche ein Negativ-Erlebnis gegeben hatte. Das Pokalspiel hatte sein Team zwar deutlich gewonnen, jedoch 40 Minuten lang eine schwache Leistung gezeigt. Bei der anschließenden Analyse habe er mit den Spielern wichtige Einzelheiten erkannt. „Schlimmer wäre es, wenn wir da rausgehen und nicht wissen, was wir da machen sollen. Es stimmt positiv, dass wir da wieder einige Ansätze gefunden haben.“