Es war ein turbulentes Comeback, das Moritz Stoppelkamp am Mittwochabend in der heimischen Schauinsland-Reisen-Arena hinlegte. Nach überstandener Viruserkrankung stand der 33-Jährige exakt drei Monate nach dem letzten Spieltag der Vorsaison wieder für den MSV Duisburg auf dem Feld. Man dürfte sich gar nicht ausmalen, wie laut der Applaus auf vollen Rängen gewesen wäre, als Lieberknecht seinen Leader nach gut einer Stunde zur Einwechslung heranzitierte.
Trotz des aus Duisburger Sicht enorm bitteren Ausgangs der Partie war in Stoppelkamps Aussagen am Mikrofon von Magenta Sport die Freude über seine Rückkehr auf den Platz zu spüren. „Ich bin froh, dass ich wieder spielen kann. Es war eine ätzende Zeit“, beschrieb Stoppelkamp die langen Tage und Wochen mit dem Pfeifferschen Drüsenfieber. Wie wichtig der Routinier für das Spiel der Lieberknecht-Elf ist, haben seine aktiven 30 Minuten gegen den FCS gezeigt.
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Duisburgs Nummer zehn ging sofort als Leader voran und setzte seine gewohnten fußballerischen Akzente – die Körpersprache der gesamten Mannschaft war gleich eine andere. An der Entstehung des 2:2 durch Vincent Vermeij war der ehemalige Bundesligaprofi direkt beteiligt. „Er hat die Leute direkt an sich gezogen“, lobte Lieberknecht die Präsenz seines Führungsspielers. Auf der laufintensiven Position im Zentrum war dem Kapitän keineswegs anzumerken, dass er Anfang Juli zuletzt ein Pflichtspiel absolvierte.
„Ich habe es gut verkraftet, muss aber auch noch einiges aufholen, um auf mein Level zu kommen“, sagte Stoppelkamp. Da mit Ahmet Engin und Leroy-Jacques Mickels zwei weitere Offensivstützen aus der Vorsaison noch länger fehlen, ruhen alle Hoffnungen auf Duisburgs Nummer zehn. Lieberknecht hatte in den vergangenen Spielen einiges ausprobiert. Gegen den KFC Uerdingen verzockte sich der 47-Jährige noch, als er mit den jungen Darius Ghindovean und David Tomic zwei noch recht unerfahrene Akteure im Mittelfeld aufbot.
Schon am Montag könnte Stoppelkamp gegen den FC Viktoria Köln dann wieder in der ersten Elf stehen.