Die TV-Anstalten werben vor einer Saison gerne immer wieder mit demselben Slogan: "Die beste 2. Bundesliga aller Zeiten." In dieser Spielzeit verbietet sich der Spruch vermutlich. Ausgeglichen - ja. Sehr sogar. Aber das ist es dann auch schon.
Denn es gibt nicht diese Schwergewichte wie in den letzten Jahren. Beim 1. FC Köln oder dem VfB Stuttgart war es nur eine Frage der Zeit, bis der Aufstieg feststand.
So viel konnte man dort gar nicht falsch machen, um am Ende mit erstklassigen Etats nicht gleich wieder aufzusteigen. Das ist in diesem Jahr anders. Selbst der HSV muss nach zwei verpatzten Aufstiegen kleinere Brötchen backen.
Und die Absteiger SC Paderborn und Fortuna Düsseldorf sind weit davon entfernt, mit einem ähnlichen Rüstzeug wie Köln oder Stuttgart an den Start zu gehen. Dementsprechend sind auch die Startschwierigkeiten dort zu erklären.
Ein Blick auf die Tabelle zeigt: In diesem Jahr ist vieles möglich - für viele Teams. Und da kommen wir zum VfL Bochum, der einen guten Start hingelegt hat - ohne bisher am Limit angekommen zu sein. Nach der Coronapause hat der VfL gezeigt, was in ihm steckt. An diese Leistungen konnte die Mannschaft bisher nur in Ansätzen ran reichen.
Trotzdem reicht es aktuell für Rang zwei. Ein Platz, der Mut macht. Jetzt ist es weiterhin nicht selbstverständlich, dass die Bochumer ganz oben bleiben - doch die Chancen, jetzt anzugreifen, sind groß wie lange nicht. Im direkten Umfeld tummeln sich unter anderem Osnabrück, Kiel, Fürth, Regensburg oder Darmstadt.
Keine Vereine, vor denen sich Bochum verstecken muss. Fakt ist: Nach sechs Spieltagen ist noch niemand aufgestiegen. Aber endlich spielt der VfL mal wieder vom Start weg vorne mit. Und das in einer Spielzeit ohne den großen Favoriten. Bleibt die Mannschaft von großen Verletzungen verschont, dann kann nach so vielen Jahren im Bundesliga-Unterhaus der große Wurf gelingen.
In den kommenden Partien kann die Elf von Trainer Thomas Reis das untermauern. Die Gegner heißen Greuther Fürth, HSV, Düsseldorf und Kiel. Mit neuem Selbstvertrauen kann der VfL hier Zeichen setzen. Zuzutrauen ist es der Mannschaft. Denn: Das Team scheint gefestigt, niemand hebt ab. Beste Voraussetzungen für die Überraschung der Saison zu sorgen.
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