Im Training läuft es beim FC Schalke 04 - bei den Spielen nicht mehr. "Leider können wir das nicht umsetzen, wenn am Wochenende der Anpfiff ist", sagte Sascha Riether, der Koordinator der königsblauen Lizenzspielerabteilung, im "Doppelpass". Doch das geht nun schon seit geraumer Zeit so. Genauer gesagt seit 21 Bundesliga-Partien. So lange konnte Schalke 04 nicht mehr gewinnen.
Das Problem liege im Kopf, sagte Trainer Manuel Baum nach der jüngsten 0:3-Niederlage bei Borussia Dortmund. Riether sah es ähnlich. "Es ist ganz normal, wenn du eine längere Zeit nicht gewinnst, dass das in den Köpfen der Spieler ist", meinte der 37-Jährige. "Da muss man einfach mal einen Sieg erzwingen."
Die Blockade soll Baum lösen. Für Riether ist er der "richtige Trainer", nach wie vor. Er gebe den Spielern einen Plan mit - und Sicherheit. "Wenn man in unserer Situation ist, muss man mehr arbeiten, mehr miteinander sprechen", forderte der ehemalige Profi vielmehr. "Wir müssen gucken, dass wir das ein oder andere Standard-Tor machen. Gerade wenn wir in einer Phase sind, wo es nicht so läuft, dann können solche Aktionen Spiele entscheiden." Klar ist aber auch: Schalke müsse die individuellen Fehler abstellen.
Talente sorgen für Lichtblicke
Was aber auch eine Qualitätsfrage ist. "Wir haben im Moment zu viele Spieler, die diese Qualität nicht auf den Platz bringen und die nicht auf ihrem Level spielen", kritisierte Riether. "Das Ziel von uns und dem Trainerteam muss es sein, dass wir diese Qualität herauskitzeln. Und das werden wir mit aller Macht versuchen." Doch es gebe auch Lichtblicke: Talente wie Malick Thiaw oder Can Bozdogan.
Riether war am Sonntagvormittag vielmehr um Realismus bemüht. "Wir wussten schon vor der Saison, dass es keine leichte Siutation ist. Auch aufgrund der finanziellen Lage. Dass wir keine großen Möglichkeiten hatten, den Kader zu verändern. Wir vertrauen unserer Truppe, aber manchmal ist es gut, wenn du den ein oder anderen hast, der frischen Wind reinbringt", fügte er an. Doch das sei kaum möglich gewesen.