Als Johannes Dörfler im Sommer 2019 beim SC Paderborn einen Vertrag unterschrieb, da war er voller Zuversicht, mit dem SCP in der Bundesliga zu spielen und anzugreifen. Immerhin hatten die Ostwestfalen in Person des heutigen RB-Leipzig-Managers Markus Krösche lange um die Dienste des im Sommer 2019 umworbenen Dörflers gebuhlt.
"Jojo", wie er von allen nur gerufen wird, entschied sich letztendlich für den Wechsel nach Paderborn. Doch es sollte zunächst einmal überhaupt nicht gut laufen für den einstigen Nachwuchsakteur von Borussia Mönchengladbach und U23-Spieler des MSV Duisburg. Dörfler konnte Trainer Steffen Baumgart in der Vorbereitung nicht überzeugen und durfte auch nicht seinen großen Traum von der Fußball-Bundesliga ausleben. Ein Einsatz im Oberhaus blieb ihm bis dato verwehrt.
Baumgart: "Warum sollten wir so einen Spieler wegschicken?"
Dörfler kam lediglich zu neun Einsätzen (zwei Vorlagen) in der Paderborner Oberliga-Reserve. Im Winter 2020 entschied er sich, an den FSV Zwickau ausleihen zu lassen. Für den Drittligisten kam er ebenfalls auf neun Begegnungen. Im Sommer dann die Rückkehr nach Paderborn. Schließlich besitzt er bei den Ostwestfalen einen gültigen Vertrag bis zum 30. Juni 2021.
Und: Dörfler scheint in seinem zweiten Anlauf beim SCP zu funktionieren: Der 24-Jährige, der in Düsseldorf geboren und Mönchengladbach aufgewachsen ist, darf sich zweifelsohne zu den Gewinnern der abgelaufenen Sommervorbereitung zählen. Im ersten Pflichtspiel - beim 5:0-Sieg der Paderborner im DFB-Pokal gegen Wiedenbrück - durfte Dörfler für die letzten elf Minuten ran. Eine Belohnung seitens des Coaches Baumgart für Dörflers tolle Leistungen in der Vorbereitung.
"Jojo bringt derzeit sehr gute Leistungen. Was er macht, hat Hand und Fuß. Warum sollten wir so einen Spieler daher zu diesem Zeitpunkt wegschicken", lobt Baumgart den Flügelflitzer in der "Neuen Westfälischen" Zeitung. Dörfler hatte schon in den Testspielen gegen Borussia Dortmund (1:1) und Fortuna Düsseldorf (0:1) starke Auftritte - als Außenverteidiger. Denn zu diesem hatte ihn Baumgart umgeschult. Ursprünglich war Dörfler als offensiver Flügelspieler nach Paderborn gewechselt.
Beim KFC Uerdingen ein Leistungsträger
Dörfler wird sich über das Lob und die Chance des Trainers freuen. Schließlich will er beweisen, dass die Paderborner im Sommer 2019 zurecht um ihn gebuhlt haben. Er gehörte zu den Leistungsträgern beim KFC Uerdingen - 72 Spiele, acht Tore, 13 Vorlagen - und avancierte in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga gegen Waldhof Mannheim mit einer tollen Vorlage - 60-Meter-Sololauf - und Abspiel auf Torschütze Maxi Beister auch zu einem der KFC-Aufstiegshelden.
Wer weiß? Vielleicht gelingt ihm dies noch einmal mit dem SC Paderborn und er erfüllt sich doch noch den Traum von der Fußball-Bundesliga.