Jadon Sancho absolvierte 100 Meter entfernt einige intensive Laufübungen, als Sportdirektor Michael Zorc alle Zweifel an der Zukunft des Jungstars von Borussia Dortmund ausräumte. „Wir planen mit Jadon. Jadon wird nächste Saison beim BVB spielen. Die Entscheidung ist definitiv“, sagte Zorc am Rande der ersten Einheit im Trainingslager in Bad Ragaz. Nebenbei verkündete Zorc, dass Sancho seinen Vertrag in Dortmund schon im vergangenen Sommer bis Juni 2023 verlängert habe - zu verbesserten Bezügen.
Ein Wechsel des 20-Jährigen zum englischen Fußball-Rekordmeister Manchester United für 120 Millionen Euro ist damit endgültig vom Tisch. Ob die Red Devils am Wochenende noch einmal einen Versuch vor dem Ende der Deadline mit der Abreise in die Schweiz unternommen hatten, wollte Zorc nicht verraten. „Ob es Gespräche gegeben hat und wie diese verlaufen sind, darüber gebe ich keine Auskunft“, sagte Zorc.
Zuvor hatte Sancho als einer der letzten Profis den bestens gepflegten Rasenplatz auf dem Trainingsgelände Ri-Au betreten. Nervös wurde Trainer Lucien Favre deswegen nicht. Denn schon als Sancho gut sechs Stunden zuvor mit Mundschutz, schwarzem Rucksack und im BVB-Shirt zum Abflug erschienen war, atmeten die Fans auf. Nach dem Aufbruch ins Trainingslager werde es „keinen Sancho-Wechsel mehr in dieser Saison geben“, hatte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bereits in der vergangenen Woche erklärt.
Am Wochenende waren die Spekulationen über einen Wechsel des englischen Nationalspielers in seine Heimat noch einmal angeheizt worden. Sancho war zu einer Gartenparty nach London gereist, zudem berichteten verschiedene Medien über eine gemeinsame WhatsApp-Gruppe mit mehreren United-Spielern. Mit dem Klub soll sich Sancho nach einem Bild-Bericht zudem über einen Fünfjahresvertrag einig gewesen sein.
Sportlich wäre Sanchos Abgang nur schwer zu kompensieren gewesen. In der vergangenen Bundesligasaison erzielte der schnelle und trickreiche Offensivspieler 17 Tore und bereitete 17 Treffer vor.
Am Montag begrüßte Favre aber nicht nur Sancho. Insgesamt reiste der BVB mit 31 Spielern nach Bad Ragaz. Kapitän Reus fehlte erwartungsgemäß nach einer Sehnenentzündung an der bereits zuvor geschädigten Adduktorenmuskulatur. Wann er wieder einsteigen kann, ist ungewiss. Ebenso war Marcel Schmelzer (Knieverletzung) nicht dabei.
Hummels (Sprunggelenksverletzung) und Mahmoud Dahoud (Knieverletzung) sollen in der Schweiz wieder verstärkt ins Mannschaftstraining einsteigen. Mit dabei waren auch die Neuzugänge Thomas Meunier und Jude Bellingham sowie der erst 15-jährige Youssoufa Moukoko.
Im Rahmen des Trainingslagers absolviert der BVB zwei Testspiele. Am 12. August steht das Spiel beim österreichischen Erstligisten SCR Altach (17.00 Uhr) auf dem Programm, vier Tage später kommt es an gleicher Stelle zum Wiedersehen mit Ex-Coach Peter Stöger bei der Begegnung gegen Austria Wien (16.00 Uhr/beide Sport1). Mit Sancho. sid