„Wir werden natürlich in den nächsten zwei, drei Jahren bestimmte Veränderungen bei der Finanzstruktur der Mannschaft vornehmen müssen, das bringt die Situation mit sich. In dieser Zeit sollten wir nicht die internationalen Plätze als Ziel ausgeben. Das ist aber keinesfalls ein Bekenntnis zum Mittelmaß“, sagte der neue Aufsichtsratsvorsitzende des Fußball-Bundesligisten, Jens Buchta, den Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ (Donnerstag).
Der 57 Jahre alte Wirtschaftsjurist, der beim Revierclub vor wenigen Wochen die Nachfolge des zurückgetretenen Clemens Tönnies antrat, hofft auf eine schnelle finanzielle und sportliche Konsolidierung: „Wir sind Schalke 04 und der Ehrgeiz, nach diesen Veränderungen wieder oben mitzuspielen, ist nach wie vor groß.“
Buchta ist bestrebt, die Arbeit des höchsten Vereinsgremiums zu verändern. So wird der Aufsichtsrat künftig nicht nur viermal im Jahr tagen, sondern zusätzlich alle vier Wochen telefonisch mit dem Vorstand konferieren. „Mein Eindruck war immer: Wir sind als Aufsichtsrat zu weit weg von dem, was im Verein passiert. Bei Dingen wie der Härtefallregelung oder – ganz eklatant – bei der Frage, was mit der Mannschaft in der Corona-Pause passiert ist, muss der Aufsichtsrat Antworten bekommen“, kommentierte Buchta.
Zudem trifft sich der Sportausschuss des Aufsichtsrats, zu dem auch der ehemalige Coach Huub Stevens gehört, nun regelmäßig mit Sportvorstand Jochen Schneider, Kaderplaner Michael Reschke und gegebenenfalls Trainer David Wagner.
Bei der Suche nach einem neuen Finanzvorstand, der die Nachfolge von Peter Peters antreten soll, umfasst die Bewerberliste laut Buchta mittlerweile 50 Namen. „Ich halte es nicht für zwingend notwendig, dass es jemand aus dem Fußballbereich sein muss“, sagte der Schalker Aufsichtsratschef. dpa