Seit einigen Monaten wohnt Dietmar Hirsch wieder am Niederrhein - und verfolgt natürlich das Geschehen bei seinem Ex-Klub MSV Duisburg seitdem noch gespannter. Nach dem Nichtaufstieg sieht er schwere Zeiten auf die Zebras zukommen.
Wir erwischen Hirsch an seinem Urlaubsort in Österreich. Dort wird er sich die kommenden 14 Tage erholen. Von seinen Jobs bei dem Projekt FC Niederrhein Soccer, aber mental auch vom nervenaufreibenden Finale in der 3. Liga. „Wenn man sieht, wie tragisch der FC Ingolstadt gescheitert ist, dann kann man ja fast schon froh sein, dass der MSV nicht Dritter geworden ist“, sagte Hirsch. Nürnberg erzielte in Ingolstadt in der sechsten Minute der Nachspielzeit den Treffer zum 1:3 - und blieb dadurch Zweitligist.
Um den MSV Duisburg macht sich der Trainer, der für die Traditionself des Klubs aufläuft, große Sorgen. „Es wird natürlich immer schwerer für den MSV, aufzusteigen. Denn in der neuen Saison kommen aus der 2. Liga natürlich wieder starke Vereine dazu, die vielleicht viel Geld in die Mannschaften pumpen werden, damit sie schnell wieder aufsteigen.“ Je länger man in der 3. Liga verharre, desto schwieriger werde es. In dieser Situation sei nun der MSV Duisburg.
Hirsch: Ohne Corona wäre der MSV aufgestiegen
„In dieser Saison sah es ja bis zur corona-bedingten Unterbrechung richtig gut aus, auch wenn die Liga so eng war wie selten“, bedauert Hirsch. „Ich glaube, dass wir den Aufstieg gepackt hätten, wenn es diese Unterbrechung nicht gegeben hätte.“ Aber das sei hypothetisch. Nach der Wiederaufnahme des Spielbetriebs habe das Team nicht mehr die Konstanz gehabt, die es vorher hatte. „Das ist sehr bitter für den MSV. Jetzt muss man vor allem sehen, wie es finanziell aussehe. Das kann ich aber aus der Ferne nicht beurteilen.“
Aber Hirsch machte dem MSV auch Hoffnungen. „Ein Vorteil könnte im kommenden Jahr sein, dass man ein eingespieltes Team zur Verfügung hat, wenn man den Kader einigermaßen zusammenhalten kann.“
Hirsch bei attraktivem Angebot gesprächsbereit
Hirsch selbst war zuletzt als Trainer des KSV Hessen Kassel und beim VfB Oldenburg tätig. Nach eigenen Angaben wartet er aber nicht unbedingt auf ein neues Angebot. „Wenn aus dem Seniorenbereich etwas richtig attraktives kommt, werde ich darüber nachdenken“, sagte der 48–Jährige. Ansonsten habe er aber bundesweit auch mit seinem Projekt dem FC Niederrhein Soccer und seiner Fußballschule Niederrhein Soccer Academy genug zu tun, auch wenn einige Camps wegen Corona abgesagt werden mussten.
So steigt Anfang August ein Sommercamp in Moers. Gespräche in Berlin und Bad Segeberg laufen. Und auch mit dem FC Niederrhein Soccer hat Hirsch zusammen mit seinem Partner Hrvoje Vlaovic die nächste Stufe erreicht. In der Spielzeit 2020/21 wird der junge Verein erstmals von der U8 bis zur U13 ins Rennen schicken und dann weiter aufbauen.