Mit einer 1:6-Klatsche in Bremen verabschiedete sich der 1. FC Köln am 34. Spieltag aus der Bundesliga-Saison. Ein folgenschweres Ergebnis: Schließlich packte der SV Werder Bremen so zumindest erst einmal die Relegation und einen weiteren Strohhalm im Kampf um den Klassenerhalt. Zum anderen musste Kölns Erzrivale Fortuna Düsseldorf (auch) dadurch den bitteren Gang in die 2. Bundesliga antreten, was den Kölnern offenbar gar nicht so unrecht war.
Schon zuvor hatte Köln-Keeper Timo Horn in einem Interview Ende Januar geäußert, dass er sich einen Abstieg von Fortuna Düsseldorf wünsche. Nach dem blamablen 1:6 ließ sich zudem Kölns Stürmer Anthony Modeste hinterher von den Bremer Fans beim Einsteigen in den Mannschaftsbus feiern.
BVB-Boss Watzke stimmt Reif zu
Der langjährige Fußball-Kommentator Marcel Reif kritisierte den Angreifer im Sport1-Doppelpass am Sonntag dafür scharf. Als eine „Fußnote“, wie er sagte, als das Auftreten von Union Berlin als sportlich positiv hervorgehoben wurde. „Das war für mich die jämmerlichste Szene dieser Saison“, echauffierte sich Reif, der mittlerweile eine Online-Fußball-Sendung auf bild.de moderiert. „Frag mal in Düsseldorf nach, wie die das finden“, hob Reif den erhobenen Zeigefinger, ohne den Kölner etwas wegen der Klatsche in Bremen vorwerfen zu wollen. „Du kannst dieses Spiel verlieren. Das ist in Ordnung. Aber sich dafür feiern zu lassen, das ist nicht mein Wertekanon.“
Dort stimmte auch BVB-Boss Hans-Joachim Watzke mit ein. Dieser hatte mit seinem Klub selbst am Vortag gegen 1899 Hoffenheim 0:4 verloren. „Wer mir danach begegnet, hatte wohl nicht ansatzweise das Gefühl, etwas freudiges mit mir veranstalten zu können“, berichtete er. „Wenn du 1:6 verloren hast, hast du so eine Krawatte, da ist es auch egal, welcher Spieltag das ist. Normal musst du dich da zusammennehmen, dass du nicht jeden bepöbelst.“
Bei Modeste scheint das nicht der Fall zu sein.