Ausgangslage: Torsten Lieberknecht hatte lange die Hoffnung, dass sein Kapitän Moritz Stoppelkamp den Härtetest nach seiner Zerrung bestehen würde. Doch der Routinier fehlte genauso im Aufgebot wie die angeschlagenen Vincent Gembalies und Sinan Karweina. Einzig Marvin Compper kehrte für Matthias Rahn in die Innenverteidigung zurück. Während der Tabellendritte von der Wedau weiter auf den direkten Aufstieg schielt, kam die Viktoria dem Klassenerhalt nach zwei Siegen in Serie ein großes Stück näher. Köln-Trainer Pavel Dotchev musste allerdings auf seinen gesperrten Kapitän Mike Wunderlich verzichten.
Mehr Offensive: Im Vergleich zum Rostock-Spiel brachte Lieberknecht Leroy-Jacques Mickels und Connor Krempicki für Lukas Scepanik und Darius Ghindovean. Der 46-Jährige erhoffte sich durch die spritzigen Mittelfeldspieler mehr offensive Aktionen. Max Jansen und Lukas Boeder scheinen in der Viererkette gut in ihre neue Rolle hineingefunden zu haben.
Pure Rotation: Wie brutal hoch die Belastung seit dem Re-Start in der 3. Liga ist, zeigte ein Blick auf die Aufstellung der Hausherren. Dotchev wechselte gleich acht Mal durch. Nur Keeper Daniel Mesenhöler, der im vergangenen Zweitligajahr noch 16 Mal das Tor der Zebras hütete, Kevin Holzweiler und Toptorjäger Albert Bunjaku blieben in der ersten Elf.
Vermeij-Dummheit: Mit Mickels, Yassin Ben Balla und Vincent Vermeij gingen gleich drei wichtige Stammkräfte mit vier gelben Karten ins Duell im Sportpark Höhenberg. Nach 25 Minuten geriet 13-Tore-Mann Vermeij nach einem Zweikampf an der Mittellinie mit Moritz Fritz Nase an Nase. Schiedsrichter Thorben Siewer verwarnte den Niederländer, der damit am Samstag im so wichtigen Heimspiel gegen den Hallescher FC fehlen wird.
[spm_gallery]{"gallery_id":"8889","matchday":"1","relay":"","src":"836540","season":"10"}[/spm_gallery] Nächste Verletzung: Im Moment vergeht kaum eine erste Halbzeit, in der sich kein MSV-Spieler mit Schmerzen auswechseln lässt. Am Dienstag traf es Migel-Max Schmeling (30.). Der Linksverteidiger fasste sich an den linken Knöchel. Die erste Diagnose: Eine Sprunggelenksverletzung. Für ihn kam Scepanik.
Erneuter Weinkauf-Bock: Die Duisburger konnten sich glücklich schätzen, dass es ohne Tore in die Halbzeitpause ging. Lieberknechts Mannen agierten viel zu passiv und schauten meistens nur zu. Die Domstädter schnupperten am Führungstreffer. Simon Handle traf nur den Querbalken (29.). Durchgang zwei begann erneut mit einem folgenschweren Fehlpass von MSV-Torhüter Leo Weinkauf. Duisburgs Nummer eins suchte Marvin Compper im Aufbau, stattdessen spielte er Albert Bunjaku in die Füße, der vor dem freien Tor leichtes Spiel hatte. Erst gegen Uerdingen verschuldete Weinkauf am vergangenen Mittwoch das 1:1. Nach dem Rückstand wurden die Duisburger etwas aktiver, wirklich gefährlich wurde es so gut wie nie.
Ausblick: Die Aussichten für den MSV Duisburg werden immer düsterer. Die Konkurrenz aus Braunschweig (Erster) und Würzburg (Zweiter) hat gewonnen – die Lieberknecht-Elf ist auf Platz vier abgerutscht, der derzeit noch zur Relegation berechtigen würde. Ingolstadt könnte mit einem Dreier am Mittwoch noch am Zweitliga-Absteiger vorbeiziehen. Am Samstag ist der Hallesche FC zu Gast in der Schauinsland-Reisen-Arena. Beim FC Viktoria Köln kann der Sekt dafür so langsam kaltgelegt werden. Sollte der FSV Zwickau am Mittwoch nicht gewinnen, wäre der Klassenerhalt für die Mannschaft von Pavel Dotchev schon nach dem 35. Spieltag perfekt.